pte20130223003 Unternehmen/Wirtschaft, Technologie/Digitalisierung

Uruguay wird attraktiver Standort für Gaming-Industrie

Start-ups im Fokus - Höchste Software-Exportrate Südamerikas


Montevideo: Jeder Schüler hat einen Laptop (Foto: wikipedia.com/gaston)
Montevideo: Jeder Schüler hat einen Laptop (Foto: wikipedia.com/gaston)

Montevideo/New York (pte003/23.02.2013/06:10) Das kleine südamerikanische Uruguay erfreut sich seit geraumer Zeit einer zunehmenden Zahl an erfolgreichen Software-Start-ups im Bereich Video-Games-Engineering. Für ein Land, das in erster Linie für den Export von Schafswolle und Rindfleisch bekannt ist, scheint diese Entwicklung auf den ersten Blick ungewöhnlich. Doch die Gründe liegen auf der Hand: Der flächendeckende Einsatz von Computern in Schulen, lockere Visa- und Einwanderungsvorschriften sowie eine traditionell starke Kreativszene werden von Beobachtern dafür verantwortlich gemacht. So stammt zum Beispiel die in den USA derzeit sehr populäre App "Kingdom Rush" von der uruguayansichen Firma Ironhide http://ironhidegames.com .

"Mit dem Rest der Welt arrangieren"

"Uruguay ist ein bemerkenswert offener Markt wenn es darum geht Talente anzulocken", erklärt Evan Henshaw-Plath, einer der Gründer jener Firma, aus der später Twitter entstanden ist. Uruguay setzt auf digitale Technologien. Die größte Privatuni des Landes ORT http://ort.edu.uy bietet einen der ersten Studiengänge in der Region für Video-Game-Design an. "Wir können auf eine gute Ausbildung im Bereich der Computerwissenschaften verweisen", so Gonzalo Frasca, Unternehmer und uruguayanischer Videospiel-Pionier. Wenn Leute ihren Abschluss machen, würden sie erkennen, dass sie in einem kleinen Land sind und keine andere Wahl haben, als sich mit dem Rest der Welt zu arrangieren.

Die Video-Game-Indstrie in Uruguays ist aufgrund neu aus der Taufe gehobener Firmen mittlerweile 600 Mio. Dollar schwer und ist somit Lateinamerikas Spitzenreiter bei den Pro-Kopf-Software-Exporten. Kritiker geben allerdings zu bedenken, dass dieses schnelle Wachstum der Branche jedoch schon bald zusetzen wird können. Während die Gehälter von Softwaretechnikern steigen, kann es für die Start-ups des Landes schwieriger werden, international konkurrenzfähig zu sein.

"One Laptop Per Child"

Für große Aufmerksamkeit hat die Computer-Offensive der Regierung http://ceibal.edu.uy im Jahr 2006 gesorgt. Insgesamt wurden 30.000 Kinder aus öffentlichen Schulen mit einem günstigen Notebook ausgestattet, um sie und ihre Familien mit den künftigen Anforderungen der Berufswelt auf spielerische Art vertraut zu machen. Miguel Brechner, der Direktor der Initiative, sagt, sie habe bereits als Katalysator des Geschäfts von uruguayanischen Animationsstudios und Content-Developers gedient. Die Unternehmen entwickeln Programme und Spiele teilweise gezielt für die Schul-Laptops.

In Uruguay leben 3,5 Mio. Menschen, alleine im Ballungsraum der Hauptstadt Montevideo sind knapp zwei Mio. angesiedelt. Gemessen an der Fläche ist es so groß wie Österreich und Ungarn zusammen. In den vergangenen Monaten hat sich gezeigt, dass exportorientierte Unternehmen aus dem Nachbarland Argentinien immer öfter einen Umzug in die "Schweiz Südamerikas" nachdenken. Grund dafür sind die strengen Währungskontrollen für Exporteure. Argentinien verfügt aufgrund seiner niedrigen Kreditwürdigkeit de facto über keinen Zugang zu den internationalen Kapitalmärkten.

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