pte20111008001 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

Yiip: Sprachbotschaften nach Twitter-Prinzip

iPhone-App im pressetext-Kurztest


Yiip: Sprachsamples ersetzen Textbotschaften (Foto: yiipapp.com)
Yiip: Sprachsamples ersetzen Textbotschaften (Foto: yiipapp.com)

San Francisco (pte001/08.10.2011/06:00) Die Qwip Inc. will Twitter Konkurrenz machen. Mit dem Dienst Yiip http://yiipapp.com setzen die Kalifornier auf Sprachaufnahmen statt auf kurze Textbotschaften. Diese können mit weiteren Inhalten versehen und mit vorgefertigten Soundsamples versehen werden. pressetext hat die App einem Kurztest unterzogen.

Stimme ist persönlicher

Neun Sekunden statt 140 Zeichen, so lautet das Konzept hinter Yiip. Firmenchef Taylor Bollman ist überzeugt, dass das auch funktioniert. "Stimme ist anders als Text", sagt er gegenüber mashable.com. "Sie ist ausdrucksstark, emotional, sie transportiert Persönlichkeit." Er betont auch das einfache Konzept der App, mit der man die Audiobotschaften nicht nur aufnehmen, sondern auch anreichern kann.

Im pressetext-Kurztest zeigte sich das Programm tatsächlich sehr benutzerfreundlich. Nach einer schnellen Registrierung führt ein kurzes Tutorial durch die fast selbsterklärende Bedienung, auch die Einrichtung des eigenen Profils erweist sich als Kinderspiel. Ein Tastendruck führt zur reibungslos ablaufenden Stimmaufnahme. Direkt danach schaltet das Programm in die Editierfunktion um.

Gelungener Editor

Das Werkzeug lässt den Nutzer den Aufnahmeort via GPS und Google Maps nach Wunsch hinzufügen, was aber auch automatisiert werden kann. Auch ein Bild kann angehängt werden, um etwa das Gesprochene in einen besseren Kontext zu setzen. Umfangreicher präsentiert sich die Bearbeitung des eigenen Soundsamples,

Hier lässt sich die eigene Stimmlage per Schieberegler erhöhen oder tiefer stellen. Zusätzlich kann man aus zahlreichen Soundsamples - von einfachen Geräuschen, Emotionsausdrücken bis hin zu kleinen Nachrichten - wählen, die sich frei in das Aufgenommene einfügen lassen. Dabei hält Yiip die Bedienung so umfangreich wie nötig und einfach wie möglich - ein klarer Pluspunkt.

Speech-to-Text im Stream

Einmal abgeschickt, taucht die Nachricht in einer bunt kolorierten Timeline auf, die übersichtlich darstellt, welche Nachrichten mit Ortsangaben und Bildern ausgestattet sind. Via Klick lassen sich andere Botschaften anhören, es existiert auch ein Endlos-Abspielmodus. Eigene Messages lassen sich beim Absenden auch via Twitter und Facebook verbreiten. Wie beim offensichtlichen Vorbild können andere User "gefollowed" und einzelne Nachrichten favorisiert werden. Auch privates Messaging und "Yiips" unter Gruppen werden unterstützt.

Interessant ist, dass Yiip offenbar ein Speech-to-Text-System einsetzt, um Nachrichten im Stream mit Stichworten zu versehen, die ihren Inhalt erahnen lassen. Die Analyse funktioniert aktuell nur für englische Botschaften halbwegs zuverlässig. Viele Keywords erweisen sich noch als fehlerhaft.

Derzeit nur als iPhone-App

Als hinderlich für den Erfolg des Dienstes könnte sich jedoch die derzeitige Limitierung auf eine iPhone-App erweisen. Diese läuft auch auf dem iPad, wird dort aber nur in einem kleinen Fenster dargestellt. Alternativ ermöglicht das Gerät die Skalierung auf Vollbildgröße, was nicht zu einer angenehmen Optik beiträgt.

Einen Client für Android, Blackberry oder Windows Phone gibt es nicht. Auch eine Desktop- oder Browserversion ist aktuell nicht verfügbar. Wohl auch deswegen ist die Aktivität derzeit eher mäßig. Vor allem Neugierige frequentieren Yiip und jagen Testaufnahmen durch den digitalen Äther.

(Ende)
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