pte20091022002 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

Werbebranche will Negativimage aufpolieren

Weniger als 15 Prozent der Erwachsenen haben Vertrauen in Werbung


Die britische Werbebranche kämpft mit negativen Imagewerten (Foto: pixelio.de/Alexander Hauk)
Die britische Werbebranche kämpft mit negativen Imagewerten (Foto: pixelio.de/Alexander Hauk)

London (pte002/22.10.2009/06:05) Die Werbebranche macht sich Sorgen um ihr angeschlagenes öffentliches Ansehen. Ausschlaggebend hierfür ist eine aktuelle Untersuchung aus Großbritannien, derzufolge heute nur mehr weniger als 15 Prozent der erwachsenen Bevölkerung "ein generelles Vertrauen in Werbung" haben. Um das angekratzte Image wieder aufzubessern, will die britische Advertising Association (AA) http://www.adassoc.org.uk nun sogar eine eigene Foundation ins Leben rufen, die mit verbreiteten negativen Vorurteilen aufräumen soll.

"Für die Werbeindustrie ist die Zeit gekommen, die eigene Reputation und den Glauben, in das, was wir tun, wieder herzustellen", erklärt Tim Lefroy, Chief Executive der AA, anlässlich des MediaGuardian Changing Advertising Summit http://www.guardian.co.uk/advertisingsummit in London. Wenn sich die Branche nicht ernsthaft ihrer zunehmenden Imageproblematik annehme, bestehe die Gefahr, dass es in wenigen Jahren erstmals mehr Werbungsgegner innerhalb der Bevölkerung geben werde als Befürworter.

Großer Unterschied zwischen Werbeberufen und -inhalten

"Was das öffentliche Ansehen von Werbung betrifft, muss zwischen dem Image der Werbemacher selbst und dem der eigentlichen Werbungsinhalte unterschieden werden", stellt Volker Nickel, Sprecher des Zentralverbands der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) http://www.zaw.de , gegenüber pressetext klar. Zumindest in Bezug auf den ersten Punkt gibt der Experte den aktuellen AA-Bedenken Recht. "Werbeberufe haben in Deutschland generell ein sehr schlechtes Image und liegen in der Beliebtheitsskala nur knapp hinter Politikern", erklärt Nickel.

Das Image dessen, was die Werbefachleute produzieren, sehe hingegen ganz anders aus. "Die neuesten Daten der Verbraucheranalyse in Deutschland zeigen, dass das öffentliche Ansehen der Werbeinhalte im Laufe der vergangenen Jahre sensationell gestiegen ist", betont Nickel. Demnach stimmen 2009 rund 59 Prozent der deutschen Bürger darüber überein, dass Werbung hilfreich für den Verbraucher sein kann. Dem ZAW-Sprecher zufolge sei der entsprechende Wert 2004 noch bei lediglich 44 Prozent gelegen.

Angst vor strengeren staatlichen Richtlinien

Angesichts der miserablen Imagewerte befürchtet der AA-Vorsitzende, dass auch der Ruf nach stärkeren rechtlichen Rahmenbedingungen für Werbung immer lauter werden könnte. "Der Verlust des öffentlichen Vertrauens öffnet jenen Politikern die Tür, die der ziemlich arroganten Auffassung sind, dass es den Konsumenten an eigener Urteilskraft mangelt und sie deshalb vor dem, was wir mit ihnen anstellen, beschützt werden müssen", wird Lefroy vom Guardian zitiert.

"Obwohl sich die Situation in Großbritannien durchaus anders darstellt als in Deutschland, sehe ich diese Gefahr prinzipiell auch hierzulande gegeben. Was das Richtlinienkorsett betrifft, in das Werbung gezwängt wird, liegt das Problem aus Sicht Deutschlands aber eindeutig in Brüssel, wo die stärksten Eingriffe stattfinden", meint ZAW-Sprecher Nickel.

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