pte19970906002 Technologie/Digitalisierung, Politik/Recht

Hohe Telefonkosten behindern Internet-Entwicklung

20 Stunden Online-Nutzung in Deutschland fast doppelt so teuer wie in USA


Berlin (pte002/06.09.1997/17:49) Anläßlich der Internationalen Funkausstellung in Berlin sorgte der deutsche Wirtschaftsminister Rexrodt für Unruhe auf Seiten der Telekom. Er präsentierte eine Studie, in der kaum verhüllte Kritik an der derzeitigen Situation auf dem Deutschen Telekommunikationsmarkt geübt wird. http://www.bmwi.de/presse/1997/0829prm1.html
Die Studie ist im Internet abrufbar. http://www.bmwi.de/infogesellschaft.html

Rexrodt kritisierte insbesondere die hohen Telefonkosten, die mit daran schuld seien, daß Deutschland bei der Internet-Entwicklung im internationalen Vergleich zurückbleibe. Während die reinen Internet-Kosten in Deutschland im internationalen Durchschnitt durchaus als konkurrenzfähig zu bezeichnen seien, lägen die Kosten für Telefongebühren entschieden zu hoch.

Hier vergleicht Rexrodt die Telefongebühren für 20 Stunden Online-Nutzung in den USA (29 US-Dollar) mit den Kosten für die gleiche Leistung in Deutschland (ca. 54 US-Dollar). Dabei ließen sich einige der Ergebnisse der Studie auch durchaus positiv interpretieren. So betragen die Kosten für eine 2 MB-Standleitung in Deutschland "nur" durchschnittlich 239.000 US-Dollar. Günstiger sind solche Leitungen nur noch in Großbritannien, aber auch dort muß man mit 179.000 US-Dollar/Jahr rechnen.

Die teuersten Standleitungen der in die Untersuchung eingeschlossenen Länder werden in Italien bereitgestellt. Dort zahlt man im Durchschnitt knapp 1,1 Millionen US-Dollar pro Jahr für dieses Service. Trotz dieser vergleichsweise günstigen Kostenstruktur, selbst im Vergleich zu den USA, sind in Deutschland wesentlich weniger Unternehmen bereit, diese Investition zu leisten. Während in den USA auf 1 Million Einwohner 35 Internet Service Provider kommen, sind es in der BRD 9 pro 1.000.000. (Quelle: intern)

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