pte20190207022 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Zwölf Mio. Diabetes-Typ-2-Kranke bis 2040

Höhere Lebenserwartung, körperliche Inaktivität, Fehlernährung und Adipositas als Ursachen


Diabetes: Experten stellen alarmierende Prognose (Foto: pixabay.com, Isuc)
Diabetes: Experten stellen alarmierende Prognose (Foto: pixabay.com, Isuc)

Düsseldorf/Berlin (pte022/07.02.2019/12:30) In 20 Jahren werden bis zu zwölf Mio. Menschen in Deutschland an Typ-2-Diabetes erkrankt sein. Dies entspräche einem Anstieg um bis zu 77 Prozent im Zeitraum 2015 bis 2040. Zu dieser alarmierenden Prognose kommen Wissenschaftler vom Deutschen Diabetes Zentrum (DDZ) http://ddz.de in Zusammenarbeit mit Kollegen des Robert Koch-Instituts (RKI) http://rki.de . Details wurden in der Fachzeitschrift "Diabetic Medicine" publiziert.

Älter durch bessere Behandlung

Nicht nur die Alterung beeinflusst künftige Fallzahlen. In der Kalkulation ergab die einfache Projektion der altersspezifischen Krankheitshäufigkeit in 2015 auf die wahrscheinliche Altersstruktur der Bevölkerung in 2040 einen Anstieg der Diabetes-Fälle um 21 Prozent auf 8,3 Mio. Menschen. Die Entwicklung der Altersstruktur allein zu berücksichtigen, reiche nicht aus, so die Autoren. Zusätzlich müsse berücksichtigt werden, wie sich die Sterberate bei Menschen mit und ohne Typ-2-Diabetes sowie die Neuerkrankungsrate über die Zeit verändert.

Laut dem DDZ-Studienleiter Ralph Brinks sind die Sterberaten bei Menschen mit Diabetes auch in Deutschland gegenwärtig noch etwa doppelt so hoch wie bei Menschen ohne Diabetes. Aufgrund des medizinischen Fortschritts mit besseren Behandlungsmöglichkeiten von Diabetes und den sich daraus ergebenen Folgeerkrankungen vermuten die Wissenschaftler, dass künftig weniger Menschen mit Diabetes frühzeitig sterben als das bislang der Fall war. Solche Trends seien bereits in anderen Ländern beobachtet worden.

Lebensführung ist entscheidend

Entscheidend ist laut der Studie die künftige Entwicklung der Neuerkrankungsraten, die auch durch die Entwicklung wichtiger Diabetes-Risikofaktoren, wie etwa körperlicher Inaktivität, Fehlernährung oder Adipositas bestimmt wird. Unter Einbeziehung dieser drei Größen und einer steigenden Lebenserwartung haben die DDZ-Forscher mit unterschiedlichen Annahmen für die Entwicklung der Neuerkrankungsrate und der diabetesbezogenen Übersterblichkeit eine relative Zunahme der Typ-2-Diabetes-Fälle um 54 Prozent (plus 3,8 Mio. Fälle) bis 77 Prozent (plus 5,4 Mio. Fälle) von 2015 bis 2040 errechnet.

2040 werden laut Prognose 10,7 bis 12,3 Mio. Menschen in Deutschland von einer Typ-2-Diabetes-Erkrankung betroffen sein. Besonders stark nimmt die Zahl der älteren Menschen mit Typ-2-Diabetes zu. "Nach diesen Berechnungen des DDZ- und RKI-Experten-Teams müssen sich Praxen und Kliniken noch mehr als bisher angenommen auf die Behandlung von älteren Menschen mit Typ-2-Diabetes einstellen", resümiert Michael Roden, DDZ-Vorstand und Direktor der Klinik für Endokrinologie und Diabetologie am Universitätsklinikum Düsseldorf.

(Ende)
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