pte20210813005 in Leben

Zucker und Co: Warnhinweise schrecken ab

Forscher der University of North Carolina haben Chile nach einer Gesetzeseinführung untersucht


Supermarkt: Ungesundes nicht mehr im Trend (Foto: Menno de Jong, pixabay.com)
Supermarkt: Ungesundes nicht mehr im Trend (Foto: Menno de Jong, pixabay.com)

Chappel Hills (pte005/13.08.2021/06:05)

Mit einer klugen Gesetzgebung lassen sich Menschen dazu bewegen, den Konsum von ungesunden Nahrungsmitteln und Getränken einzuschränken. Den Beweis dafür lieferte Chile, Forscher haben das bestätigt. Im Juni 2016 hatte die chilenische Regierung ein Gesetz über die Kennzeichnung von Lebensmitteln und die Werbung dafür eingeführt. Seitdem sind Warnhinweise auf der Vorderseite der Verpackung von ungesunden Lebensmitteln und Getränken obligatorisch. Das Gesetz beinhaltet zudem Beschränkungen für die kindgerechte Vermarktung dieser Lebensmittel und Getränke sowie ein Verbot des Verkaufs ungesunder Lebensmittel und Getränke in Schulen.

[b]Fokus auf Kalorien Zucker, Natrium und Fettsäuren[/b]

„Das ist eine große Sache", sagt Lindsey Smith Taillie, Assistenzprofessorin für Ernährung an der University of North Carolina https://www.unc.edu/ in Chapel Hill, die gemeinsam mit anderen Forscher die Folgen die Gesetzes untersuchten. Sie bewertet Veränderungen beim Kauf von Lebensmitteln und Getränken mit hohem Kalorien-, Zucker- und Natriumgehalt im Kochsalz sowie gesättigten Fettsäuren, die allesamt als ungesund gelten.

[b]„High-in" als Warnung[/b]

Die Forscher analysierten 5wischen Januar 2015, also vor dem Gesetzeserlass, und Dezember 2017 Lebensmittel- und Getränkekäufe von mehr als 2300 chilenischen Haushalten. In dieser ersten Phase der „Gesundheits-Gesetzgebung" wurden Lebensmittel und Getränke als "High-in" eingestuft, wenn sie Zucker, Natrium oder gesättigte Fettsäuren enthielten und bestimmte Nährstoff- oder Kalorienschwellen überschritten. Aus den Daten errechnete das Team die Mengen an Kalorien, Zucker, gesättigten Fettsäuren und Natrium, die jeder Einzelne pro Tag vor und nach der Inkraftsetzung des ersten Teils des Gesetzes erwarb.

[b]Rückgänge bis zu 37 Prozent[/b]

Es zeigte sich, dass die Kalorienmenge in den nach Einführung des Gesetzes gekauften Lebensmitteln und Getränken um 24 Prozent abnahm, beim Zucker waren es 27 Prozent weniger, bei den gesättigten Fettsäure verzeichneten die Forscher ein Minus von 16 Prozent und beim Natrium waren es 37 Prozent.

„Mittlerweile haben Brasilien, Israel, Mexiko und Peru ähnliche Warnhinweise eingeführt, und mindestens fünf andere große Länder in Afrika und Asien planen es", sagt Barry Popkin, Professor für Ernährungswissenschaften, der maßgeblich an der Studie beteiligt war.

(Ende)
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