pte20200610003 Medien/Kommunikation, Bildung/Karriere

Wissenschaft-Klischees schrecken Kinder ab

Stereotyp des exzentrischen Forschers hält Schüler von Karriere in der Forschung ab


Wissenschaftler: Stereotypen schädlich (Foto: pixabay.com, OpenClipart-Vectors)
Wissenschaftler: Stereotypen schädlich (Foto: pixabay.com, OpenClipart-Vectors)

Adelaide/Berlin (pte003/10.06.2020/06:10) Klischeehafte Darstellungen von Wissenschaftlern als exzentrische Männer in Film und Fernsehen entmutigen Kinder, später auch eine Karriere in der Forschung zu verfolgen. Durch Stereotype wirkt das ganze Berufsfeld seltsam und möglicherweise sogar gefährlich auf Schulkinder, wie eine Studie der University of South Australia http://unisa.edu.au ergibt.

"Unterhaltsame Inhalte prägen"

"Fernsehen und Filme haben einen massiven Einfluss darauf, wie Kinder die Wirklichkeit wahrnehmen. Gerade unterhaltsame Inhalte prägen das Weltbild. Das Klischee des verrückten Wissenschaftlers kommt vor allem in Genres vor, die Kindern zusagen, wie zum Beispiel Fantasy", so Medienpsychologe Jo Groebel vom Deutschen Digital Institut http://deutsches-digital-institut.de , gegenüber pressetext.

Die Forscher haben für die Studie 45 Schulkinder im Alter zwischen neun und zehn Jahren aus sechs verschiedenen Schulen befragt. Sie untersuchten, ob die Kinder später in der Wissenschaft arbeiten wollen und wie sie sich einen Wissenschaftler vorstellen. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) haben nicht vor, später Forscher zu werden, nur 13 Prozent denken ernsthaft über so eine Karriere nach.

Forscher für Kinder oft "seltsam"

Es stellte sich heraus, dass viele Kinder ein negatives Bild der Wissenschaft haben. Etwa 40 Prozent "mögen Wissenschaft nicht" und halten sie für "langweilig" oder "seltsam". Ein Stereotyp, der nicht mehr vorherrscht, ist der von ausschließlich männlichen Forschern. Nur zwei der befragten Schüler stellen sich speziell einen Mann vor, wenn sie an einen Wissenschaftler denken. "Klischees haben eine Wirkung auf Kinder, egal wie veraltet und weltfremd sie sind. Fatal ist es, wenn diese Stereotypen nicht herausgefordert werden, dann können sie nämlich das reale Verhalten beeinflussen", warnt Groebel.

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