Winziges Gerät stillt starke Rückenschmerzen
Sanfte Stromstöße ins Rückenmark stören für das Hirn bestimmte Signale
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So wird das schmerzstillende Gerät platziert (Grafik: University of Cambridge) |
Cambridge (pte001/09.07.2021/06:00)
Starke Schmerzen im unteren Rückenbereich, die nicht einmal mit Tabletten behandelt werden können, lassen sich künftig mit einem Gerät lindern, das Forscher an der University of Cambridge https://www.cam.ac.uk in Großbritannien entwickelt haben. Es handelt sich um ein flexibles Röhrchen, das mit Elektroden versehen ist. Es ist nicht dicker als ein menschliches Haar. Um es platzieren zu können wird es aufgerollt, sodass es mit einer Injektionsnadel in den Epiduralraum der Wirbelsäule eingeführt werden kann. Das ist ein feiner Hohlraum im Wirbelkanal. Auf die gleiche Weise wird die Spritze gesetzt, die Schwangeren den Schmerz bei der Geburt nehmen soll.
[b]Schmerzsignale erreichen das Gehirn nicht mehr[/b]
Wenn die winzige Rolle am Ziel ist wird sie mit Luft oder Wasser aufgeblasen. Sie rollt sich ab und füllt einen großen Teil des Hohlraumes aus. Die Elektroden haben jetzt Kontakt zum umliegenden Gewebe. Sie werden an einen Stromstoßgenerator ausgeschlossen, der sanfte Stromstöße in Rückenmark schickt. Diese stören die Schmerzsignale, die für das Gehirn bestimmt sind, sodass sie nicht mehr wahrgenommen werden.
Simulationen deuteten darauf hin, dass das Gerät auch Schmerzimpulse ans den Beinen auslöschen kann, so Damiano Barone, klinischer Neurowissenschaftler an der Universität. Es sei sogar im Bereich des Möglichen, dass es gegen Lähmungen oder bei Parkinson-Patienten positive Auswirkungen hat.
[b]heutige Stimulierer sind zu sperrig[/b]
Schon heute wird das Rückenmark elektrisch stimuliert, um Schmerzempfinden zu stören. Die dazu nötigen Geräte sind jedoch sperrig, und die Elektroden müssen in einem chirurgischen Eingriff platziert werden. Für den Dauergebrauch ist diese Methode ungeeignet. Das neue Gerät, das minimalinvasiv eingeführt wird, könnte Millionen Menschen helfen, so die Entwickler. Sie geben die Schäden, die Schmerzen im Medizinwesen und auf dem Arbeitsmarkt anrichten, mit zwölf Milliarden britischen Pfund (14 Milliarden Euro) pro Jahr an, allein in Großbritannien.
[b]Gerät sorgt für neue Lebensqualität[/b]
„Die Rückenmarkstimulation ist der letzte Ausweg für diejenigen, deren Schmerzen so stark geworden sind, dass sie alltägliche Aktivitäten nicht mehr ausführen können", sagt Barone. „Unser Stimulator kann dazu beitragen, Menschen, die unter schweren Schmerzen leiden, neue Lebensqualität zu verschaffen", so Christopfer Proctor, Medizintechniker an der Universität und Mitentwickler.
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