pte20200214014 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Windel voll: Smart-Sensor meldet Wechselbedarf

MIT-Lösung aus integriertem RFID-Chip und Hydrogel ermöglicht eingebettete Elektronik


Melde-System: Es warnt bei einer nassen Baby-Windel (Foto: mit.edu)
Melde-System: Es warnt bei einer nassen Baby-Windel (Foto: mit.edu)

Cambridge (pte014/14.02.2020/11:30) Forscher am Massachusetts Institute of Technology (MIT) http://mit.edu haben eine günstige Smart-Windel mit eingebettetem Feuchtigkeitssensor entwickelt. Diese meldet, wenn sie nach einem kleinen Geschäft gewechselt werden sollte. Ein RFID-Chip sendet dazu ein Signal an einen nahegelegenen Empfänger, der dann für eine Benachrichtigung der Eltern eines Babys via Smartphone oder Computer sorgt. Die Technologie könnte freilich auch in der Altenpflege Anwendung finden.

Hydrogel-Sensor

Der MIT-Sensor besteht aus einem passiven RFID-Chip, der unter einer Schicht eines stark absorbierenden Hydrogels eingebettet wird, das in modernen Windeln ohnehin zum Aufsagen von Nässe dient. Wird dieses feucht, dehnt es sich etwas aus und die Leitfähigkeit steigt. Das löst den RFID-Chip aus, der ein Signal an einen Empfänger in bis zu einem Meter Entfernung sendet. Den Forschern zufolge ist es das erste Mal gelungen, Hydrogel praktisch als Antennenelement für einen RFID-Feuchtigkeitssensor zu nutzen. Dieser koste weniger als zwei Cent, könnte also eine günstige Wegwerf-Alternative zu anderen Ansätzen darstellen.

Der RFID-Empfänger sorgt dann dafür, dass eine Benachrichtigung an Betreuungspersonen ergeht - etwa per Smartphone an die Eltern eines Kleinkindes oder an einen Babysitter. "Windeln kommen nicht nur bei Babys zum Einsatz", betont zudem MIT-Forschungsassistentin Pankhuri Sen. Auch in der Alten- oder Krankenpflege haben sie ihren Platz. "Es wäre praktisch, wenn in solchen Fällen Pflegepersonal benachrichtigt würde, dass ein Patient einen Wechsel braucht, besonders in Spitälern mit vielen Betten."

Vorsorge-Sensor

Gegenüber den auf manchen Windeln angebrachten Streifen, die bei Feuchtigkeit die Farbe ändern, hat der RFID-Ansatz den Vorteil, dass Kleidung die Anzeige nicht verdeckt. Im Vergleich zu Bluetooth- oder WLAN-basierten Lösungen, die auf an der Windel angebrachte Geräte setzen, scheint die MIT-Lösung deutlich günstiger. Zudem ist sie darauf ausgelegt, einfach in feuchtigkeitsabsorbierende Lagen einer Windel eingebettet zu werden.

Jedenfalls soll die RFID-Lösung dafür sorgen, dass dank Benachrichtigung Kinder, inkontinente Senioren oder bettlägrige Patienten nicht unnötig lange eine feuchte Windel tragen müssen, was auch medizinische Vorteile verspricht. "Das könnte Ausschläge und bestimmte Infekte wie Harnwege sowohl bei alternden als auch infantilen Bevölkerungsschichten verhindern", erklärt Projektmitarbeiter Sai Nithin R. Kantareddy, Maschinentechnik-Doktorand am MIT.

(Ende)
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