pte20240226030 Kultur/Lifestyle, Medien/Kommunikation

Videospiele zeigen den wahren Charakter auf

Soziales Verhalten gegenüber Hilfebedürftigen spiegelt sich laut QUT auch im wahren Leben wider


Videospiel-Figur
Videospiel-Figur "Bruce" bittet um Wasser in der Not (Bild: qut.edu.au)

Brisbane (pte030/26.02.2024/13:59)

Wer in Videospielen nicht nur auf seinen Sieg und die Vernichtung von Gegnern setzt, sondern auch einmal Milde gegenüber einer Figur walten lässt, die in Bedrängnis ist, ist auch im wirklichen Leben eher sozial eingestellt. Da zeigt ein Experiment von Forschern der Queensland University of Technology (QUT). Ziel der Untersuchung war es, die Auswirkungen von Belohnungen für das Helfen im Spiel auf das soziale Verhalten nach dem Spiel zu ermitteln.

Wasser für durstigen "Bruce"

In dem Spiel, das die Forscher eigens zu diesem Zweck entwickelt hatten, schlüpfen die Spieler in die Rolle eines menschlichen Überlebenden in einer postapokalyptischen Welt und kämpfen um Treibstoff und Unterkunft. Gleichzeitig müssen sie sich Zombies erwehren. In diesem Szenario taucht "Bruce" auf, eine vom Glück verlassene Figur, die durstig war und dringend Hilfe braucht.

Die Spieler wurden an dieser Stelle aufgefordert, zu entscheiden, ob sie mit den im Spiel verdienten Münzen eine Flasche Wasser kaufen sollten, um Bruce zu helfen. In einem Fall wurden die Spieler, die sich für die Hilfsaktion entschieden, belohnt, in einem anderen nicht.

Hilfsbereit ohne Belohnung

An den Experimenten haben 200 Probanden aus aller Welt teilgenommen. 55 halfen Bruce, obwohl sie wussten, dass sie keine Belohnung bekommen würden, und 61 kauften Wasser, nachdem ihnen eine Belohnung versprochen worden war. "Wir fanden heraus, dass die Spieler, die Bruce gegenüber großzügig waren, sich auch danach eher sozial verhielten", so QUT-Informatiker Blake Kammermann.

"Unsere Ergebnisse belegen, dass soziales Verhalten gegenüber Videospielcharakteren, unabhängig davon, ob man dafür belohnt wird oder nicht, mit einer höheren Wahrscheinlichkeit verbunden ist, dass Menschen auch nach dem Spiel anderen helfen. Spiele sind ein mächtiges Medium. Sie können Menschen dazu motivieren, bessere Menschen zu werden", sagt der Informatiker abschließend.

(Ende)
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