pte20210730002 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

US-Bürger wollen Strafen für Corona-Fake-News

Vor allem Anhänger der Demokraten sind dafür - Stärkere Sensibilität der Betreiber gefordert


Social Media: Plattformen sollen auf die Anklagebank (Foto: morningconsult.com)
Social Media: Plattformen sollen auf die Anklagebank (Foto: morningconsult.com)

Washington (pte002/30.07.2021/06:05)

Social-Media-Unternehmen geraten immer mehr unter Druck, weil sie Fehlinformationen über die Covid-19-Pandemie auf ihren Plattformen verbreiten lassen. Umfragen von Morning Consult https://morningconsult.com/ deuten darauf hin, dass ein Großteil der Öffentlichkeit der Meinung ist, dass soziale Medien den Weg zu einem normalen Leben nach der Pandemie behindern. Fast zwei Drittel der US-Amerikaner sind der Ansicht, dass Plattformen bestrafen werden müssen, die die Verbreitung von Fehlinformationen ermöglichen.

Dreiundsechzig Prozent der Erwachsenen gaben an, dass sie ein Bundesgesetz unterstützen würden, das Internetplattformen wegen Fehlinformationen über Covid-19-Impfstoffe und Notfälle im Bereich der öffentlichen Gesundheit belangen kann. Bei den Anhängern der Demokraten waren es 78 Prozent und bei denen der Republikaner 52 Prozent.

[b]Nur jeder Fünfte ist dagegen[/b]

Gut 20 Prozent der Erwachsenen - darunter zwölf Prozent der Demokraten und 32 Prozent der Republikaner – sprachen sich dagegen aus, Plattformen für die Verbreitung von Fehlinformationen inmitten von Krisen der öffentlichen Gesundheit zur Rechenschaft zu ziehen. 

Die Umfrage unter 2.201 Erwachsenen in den USA wurde vom 23. bis 25. Juli durchgeführt, nur wenige Tage nachdem die Senatorin Amy Klobuchar einen Gesetzentwurf eingebracht hatte, der den Haftungsausschluss für Fehlinformationen auf Social-Media-Plattformen aufheben soll. Die Chancen, dass ein solches Gesetz tatsächlich verabschiedet wird, ist allerdings gering, weil es von Seiten der republikanischen Abgeordneten an Unterstützung fehlt.

[b]US-Präsident Biden mildert seine Anlage[/b]

US-Präsident Joe Biden, der Anfang dieses Monats gesagt hatte, Social-Media-Giganten würden „Menschen töten", indem sie Falschmeldungen über das Impfen gegen Corona tolerierten, ruderte allerdings leicht zurück. Er habe die Unternehmen lediglich auffordern wollen, mehr gegen die Verbreitung von Fake News zu tun.

Auf die Frage, wer ihrer Meinung nach die größte Verantwortung für die Verbreitung falscher Informationen über das Coronavirus auf Plattformen hat, zeigten 27 Prozent mit dem Finger auf Social-Media-Unternehmen, ein Anstieg um vier Prozentpunkte gegenüber einer Umfrage vom März 2020. Vierunddreißig Prozent beschuldigten dagegen diejenigen, die die die Falschmeldungen gepostet hatten, genauso viele wie vor 16 Monaten.

[b]„Desinformations-Dutzend" [/b]

Das Fehlinformationen zu Impfstoffen stammen offensichtlich von einer kleinen Gruppe. Ein kürzlich veröffentlichter Bericht des Center for Countering Digital Hate https://www.counterhate.com/, dass Hassbotschaften im Netz bekämpft, ergab, dass zwölf Personen - das so genannte „Desinformations-Dutzend" - für 65 Prozent der Anti-Impf-Inhalte auf Social-Media-Plattformen verantwortlich Sind, bei Facebook sogar für 73.

(Ende)
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