TU Wien nimmt Drahtseil-Prüfanlage in Betrieb
Neue Technik misst laut Ingenieuren Belastbarkeit in Stunden, was anderswo Monate dauert
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Drahtseil-Prüfanlage: Hier werden die Litzen fixiert, bevor das Experiment beginnt (Foto: tuwien.at) |
Wien (pte024/02.05.2022/11:33)
Forscher der Technischen Universität Wien (TU Wien) http://tuwien.at haben eine der mächtigsten Drahtseil-Prüfanlagen der Welt in Betrieb genommen. Durch eine neue Technik misst sie in Stunden, was anderswo Monate dauert, heißt es. Die Anlage wird von der TU Wien und der TÜV Austria TVFA am Science Center der TU Wien betrieben.
Ermüdungsfestigkeit belegen
"Wenn man bisher große Stahlseile prüfen wollte, hat man sie in servo-hydraulischen Prüfanlagen immer und immer wieder extremen Kräften ausgesetzt - etwa einmal alle ein bis zwei Sekunden und das über ein bis zwei Monate hinweg. Nach rund zwei Mio. solcher Belastungen lässt sich dann sagen, ob das Seil eine ausreichende Ermüdungsfestigkeit aufweist", so TU-Wien-Bauingenieur Wolfgang Träger.
Das an der TU Wien entwickelte Prüfverfahren für Brückenseile setzt neue Maßstäbe: Das Seil wird in eine tonnenschwere Vorrichtung eingespannt und bei seiner eigenen Resonanzfrequenz zum Schwingen gebracht. So lässt es sich bis zu 30 Mal pro Sekunde wechselnd belasten. An nur einem Tag gibt es somit zuverlässige Daten über das Dauerschwingverhalten.
Schrägkabelsystem überprüft
Ein Schrägkabelsystem mit 151 Litzen wurde in der neuen Anlage bereits erfolgreich geprüft, mit über zwei Mio. Lastwechseln und einer zyklischen Belastung zwischen 1.450 Tonnen und 1.900 Tonnen. Bei jedem Belastungszyklus wird das Seil fünf Millimeter gedehnt, dann wird es um zehn Millimeter kürzer, bevor es wieder seine Ausgangslage erreicht. Im Anschluss an den Dauerschwingversuch wird das Seil mit einer kaum vorstellbaren Kraft von 42 Meganewton belastet, um die Tragfähigkeit des Prüfkörpers zu bestimmen.
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