pte20191125002 Auto/Verkehr, Forschung/Entwicklung

Start-up verlegt Paketversand in den Untergrund

Magway: Bewegliche Schlitten in Tunneln sollen oberirdische Transporte drastisch reduzieren


So flitzen Pakete in Zukunft durch den Untergrund (Grafik: magway.com)
So flitzen Pakete in Zukunft durch den Untergrund (Grafik: magway.com)

London (pte002/25.11.2019/06:05) Die Paketverteilung in Großbritannien, vor allem in London, soll in den Untergrund verlegt werden. Das hat das britische Start-up Magway http://magway.com vorgeschlagen. Schlitten transportieren die Pakete durch 90 Zentimeter dicke Röhren. In ihnen ist der Luftdruck niedriger als normal, sodass der Energieaufwand für die Bewegung der Schlitten gering ist. Angetrieben werden die fast 50 Kilometer pro Stunde schnellen Schlitten von einem Linearmotor.

Billig und umweltfreundlich

Der Name des Unternehmens ist eine Anspielung auf den Maglev, die japanische Transrapid-Variante. Das Unternehmen beteuert, die unterirdische Lösung sei billiger als die Auslieferung von Paketen mit Straßenfahrzeugen. Außerdem sei der Transport verlässlicher und der Liefertermin präziser einzuhalten. Außerdem ist das System wetterunabhängig.

Magway reagiert mit seinem System auf den sprunghaft wachsenden Paketlieferverkehr, der vor allem durch den stark wachsenden Online-Handel immer mehr ausufert. Dadurch werde nicht zuletzt die Umwelt geschädigt, weil jedes Lieferfahrzeug Emissionen verursacht, mehr noch als fließender Verkehr, weil im Stop-and-Go-Betrieb Abgasreinigungsanlagen nicht oder nur unbefriedigend arbeiten.

E-Transporter für letzte Meile

Die Güter werden unterirdisch in innerstädtische Sammellager transportiert. Dort können sie abgeholt oder die letzten paar 100 Meter mit elektrisch betriebenen Transportern zu den Kunden befördert werden. Allein die Stammlinie zwischen der Großstand Milton Keynes und Park Royal, einer oberirdischen Station der London Underground, habe eine Kapazität von 600 Mio. Paketen pro Jahr. Die Entfernung liegt bei gut 70 Kilometern.

Für das Ziel, das Vereinigte Königreich bis 2050 emissionsfrei zu machen, "müssen wir etwas radikal anderes machen", sagt Rupert Cruise, einer der Magway-Gründer."Der Status quo reicht nicht aus." Die Röhren sollen an Straßenrändern und Eisenbahntraßen vergraben werden. Steigungen und Gefälle machen dem System nichts aus, sodass sich die Röhren dem Gelände anpassen lassen. Cruise will zunächst kürzere Transportwege bedienen. Im zweiten Schritt geht es dann an Entfernungen von etwa 100 Kilometern.



(Ende)
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