pts20060619042 Politik/Recht, Sport/Events

Sport für Entwicklung und Frieden

Karl Schweitzer und Oliver Stamm appellieren an EU-Mitgliedsstaaten


Wien (pts042/19.06.2006/16:44) Mag. Karl Schweitzer, Österreichs Sport-Staatssekretär, präsentierte heute einen zukunftsweisenden Bericht darüber, wie Regierungen weltweit den Sport als kostengünstiges Instrument mit hoher Schlagkraft für Entwicklung und Frieden einsetzen. Die Veröffentlichung des Berichts erfolgte anlässlich der Eröffnung des Europäischen Jugendgipfels der UNO ("United Nations European Youth Leadership Summit").

Mag. Schweitzer forderte dabei alle europäischen Regierungen auf, Maßnahmen zu setzen, um das Entwicklungspotenzial des Sports umzusetzen. Der Bericht, der von der Internationalen Arbeitsgruppe "Sport für Entwicklung und Frieden" (IAG SEF) zusammengestellt worden war, stellt den ersten systematischen Versuch einer Dokumentation dar, die beschreibt, wie Regierungen rund um den Erdball den Sport einsetzen, um entwicklungs- und friedenspolitische Ziele, und hier insbesondere die Millenniumentwicklungsziele (MEZ), zu erreichen.

"Das enorme Potenzial des Sports, das darin liegt, uns zu unterstützen, die MEZ zu erreichen, ist nach wie vor großteils noch nicht umgesetzt", meint Mag. Schweitzer. "Ich rufe daher alle hochrangigen Regierungsvertreter Europas auf, sicherzustellen, dass Sport für Entwicklung und Frieden ein Bestandteil des Maßnahmenkatalogs jedes Landes wird, in dem Maße, wie wir unsere Anstrengungen verstärken, die Herausforderungen des Millenniums anzunehmen."

Die wirksamen Instrumente Sport und Spiel
Der Bericht enthält Zusammenfassungen von Untersuchungsergebnissen, die eindeutig belegen, dass Sport- und Spielprogramme wirksame Instrumente darstellen, um eine gesunde Entwicklung von Kindern und Erwachsenen zu unterstützen, positive Werte und "Life Skills" (Lebenskompetenzen) zu vermitteln, Bildung zu verstärken, Krankheiten (besonders HIV/AIDS) zu vermeiden und Gesundheit und Wohlbefinden zu verbessern. Diese Programme können zu einer Stärkung der Handlungskompetenz und einer Förderung der Integration marginalisierter Gruppen, einschließlich Frauen, MigrantInnen und Menschen mit Behinderungen führen. Ferner können sie auch bei der Verhütung und Verminderung von Konflikten nützlich sein, den sozialen Zusammenhalt stärken und zu einer wirtschaftlichen Entwicklung der Gemeinschaft beitragen. Aufgrund seiner unvergleichlichen Popularität und Reichweite wird der Sport auch zu einem hoch wirksamen Kommunikations- und sozialen Mobilisierungswerkzeug.

In ihrer derzeitigen Funktion als Ratsvorsitzende in der Europäischen Union setzt sich die österreichische Regierung als Vertreterin aller europäischen Nationen dafür ein, das Bewusstsein über das Potenzial des Sports als Instrument für Entwicklung zu verstärken.

"Sport für Entwicklung und Frieden als ein kostengünstiges Instrument mit hoher Schlagkraft für Entwicklung ist eines der Hauptthemen des Europäischen Jugendgipfels der UNO," sagte Dr. Djibril Diallo, der Direktor des UN-Büros "Sport für Entwicklung und Frieden" in New York und Mitglied der IAG SEF. "Dieser Bericht stellt ein Instrument dar, das es den Regierungen und JugendaktivistInnen dieser Länder ermöglichen wird, sich wirkungsvoll für ihre eigenen 'Sport für Entwicklung und Frieden'-Programme einzusetzen und die entwicklungspolitischen Vorteile zu erzielen."

Der Gipfel wird von der österreichischen Bundesregierung veranstaltet und von Dr. Diallos Büro im Namen des UN-Systems organisiert. Es handelt sich dabei um eine interessante Veranstaltung, die zwischen dem 19. und dem 21. Juni SpitzenvertreterInnen der Jugend - pro Land jeweils einen jungen Mann und eine junge Frau im Alter von 18-30 Jahren - aus der gesamten Europäischen Union zusammenbringt. Mit der Fußball-WM als Hintergrund werden diese jungen Erwachsenen Möglichkeiten untersuchen, wie die Jugend die Attraktivität des Sports dafür nutzen kann, die Erreichung der Millenniumentwicklungsziele (MEZ) bis zum Jahr 2015 voranzutreiben und friedensstiftende Maßnahmen zu fördern. Diese Veranstaltung ist ein Gipfeltreffen in einer Reihe von regionalen Jugendgipfeln, die mit dem globalen Gipfel (United Nations Global Youth Leadership Summit) in New York Ende Oktober 2006 abgeschlossen wird. Weitere Informationen finden Sie auf http://www.un.org/youthsummit.

Neben Mag. Schweitzer nahmen auch Maria Martens, Abgeordnete zum EU-Parlament, und der ehemalige österreichische Olympionike Oliver Stamm (Beach Volleyballer und Athletenbotschafter für die internationale Menschenrechtsorganisation "Right to Play" sowie Fürsprecher von Sport für Entwicklung und Frieden) an der Veranstaltung teil.

"Der Sport ist eine universelle Sprache, die uns alle verbindet," unterstrich Oliver Stamm. "Er bietet den Menschen in schwierigen Situationen Hoffnung, Freude sowie eine Chance, das Leben ihrer Kinder, ihrer Gemeinschaften und das eigene Leben zu verbessern."

"Es liegt in unserer Verantwortung als RegierungsvertreterInnen, diese Herausforderung anzunehmen. Die Europäische Union hat sowohl die Möglichkeiten als auch die Pflicht, sich für die Nutzung des Sports für Entwicklung und Frieden einzusetzen," meinte Maria Martens. "Der Sport ist ein einfaches Instrument, das dazu beitragen kann, eine solide soziale Infrastruktur und ein erhöhtes Bewusstsein für Bildung und Gesundheit zu erzielen."

Sport for Development and Peace International Working Group
The Sport for Development and Peace International Working Group (SDP IWG) was launched in 2005, the International Year for Sport and Physical Education, to articulate and promote the adoption of policy recommendations to integrate sport and physical activity into development of Austria, Canada, Norway and Switzerland, together with Right to Play and corporate sponsor Johnson & Johnson. It's final policy report and recommendations will be released at the 2008 Beijing Olympic and Paralympic Games. For more information please visit: http://www.sportanddev.org

The SDP IWG is a joint effort involving 16 national governments, UN agencies, and civil society organizations focused on the articulation and promotion of policy recommendations for the integration of Sport for Development and Peace into the national and international development strategies of governments. As a result of its work, more governments are adopting policies and programs to mobilize the power of sport to achieve their development and peace goals.

Right To Play
Right To Play is an athlete-driven, international humanitarian organization that uses sport and play as a tool for the development of children and youth in the most disadvantaged areas of the world. Right To Play serves as the Secretariat to the Sport for Development and Peace International Working Group. For more information please visit: http://www.righttoplay.com

(Ende)
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