pte20220225002 in Forschung

Raumsonden künftig mit Lasern angetrieben

US-Forscher bauen Spezialsegel zur schnellen Erreichung von Zielen im gesamten Sonnensystem


Schematische Darstellung des neuartigen Antriebs per Laser (Illustration: ucla.edu)
Schematische Darstellung des neuartigen Antriebs per Laser (Illustration: ucla.edu)

Los Angeles (pte002/25.02.2022/06:05)

Raumsonden, die zwischen einem und 100 Gramm wiegen und allenfalls handtellergroß sind, sollen künftig mit nahezu Lichtgeschwindigkeit ferne Planeten und Sonnen ansteuern. Was mit herkömmlichen Raketenantrieben und Ionentriebwerken nicht gelingen kann, wollen Forscher der University of California, Los Angeles (UCLA) http://ucla.edu mit Lasern erreichen, die nicht einmal eine besonders große Leistung haben müssen. "Es reichen schon 100 Kilowatt", sagt Artur Davoyan, der das Konzept gemeinsam mit seinem Doktoranden Ho-Ting Tung entwickelt hat.

Licht ersetzt Raketenantrieb

Die Sonden sollen mit Lichtsegeln aus Siliziumnitrid und Bornitrid ausgestattet werden. Dieses wird von einem Laserstrahl getroffen, der reflektiert wird. Ähnlich dem Rückstoßprinzip wird das Segel und die anhängende Sonde beschleunigt. Da es im Weltraum keine bremsende Atmosphäre gibt, kann die Sonde immer weiter beschleunigt werden, bis sie nahezu Lichtgeschwindigkeit erreicht. Die Sonne könnte so nach wenig mehr als acht Minuten erreicht werden.

"Wir gehen davon aus, dass viele massenproduzierte Sonden in Handy-Größe, die mit allen Arten von Nanosensoren ausgestattet sind, in sehr kurzer Zeit zu Zielen im gesamten Sonnensystem geschickt werden können. Wir stellen uns vor, dass der Mars, die äußeren Planeten und potenziell bewohnbare Monde innerhalb weniger Monate und vor allem viele Male erreicht werden können", so Davoyan. Damit würde der Mensch seine Weltraumaktivitäten stark ausweiten, etwa auf Planeten jenseits von Saturn, die bisher nur einmal besucht worden seien.

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