Populisten gemäßigter, wenn Macht greifbar
Deutsche und Schweizer Forscher haben politische Kommunikation von SVP und FPÖ analysiert
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Populist: ist gemäßigter, wenn Regierungsbeteiligung winkt (Bild: pixabay.com) |
Potsdam/Zürich (pte014/31.01.2025/10:35)
Populistische Parteien kommunizieren gemäßigter, wenn andere Parteien ihnen eine Regierungsperspektive aufzeigen. Dieser Trend ist laut Forschern der Universitäten Potsdam und Zürich in der Schweiz deutlich klarer als in Österreich. Details sind in "Government and Opposition" nachzulesen.
1.000 PMs ausgewertet
Die Wissenschaftler haben sich die Oppositionszeit (2007/08) der Schweizerischen Volkspartei (SVP) und die Regierungszeit (2017 bis 2019) der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) genauer angesehen. Beide Parteien sind als rechtspopulistisch zu klassifizieren.
Die beiden Politikwissenschaftler haben für ihre Studie über 1.000 Pressemitteilungen (PM) der SVP und der FPÖ ausgewertet. Die Analyse der Daten zeigt, dass zunächst keine Mäßigung erkennen ist, wenn Regierungs- und Oppositionsphasen verglichen werden.
Viele Wölfe im Schafspelz
Beide Parteien mäßigten sich jedoch in der Zeit vor der Regierungsteilnahme, als die anderen Parteien ihnen eine Regierungsperspektive signalisierten. Es zeigt sich laut den Untersuchungen außerdem, dass der entsprechende Kontext eine maßgebliche Rolle spielt.
In der Schweiz ist die SVP eine typische Regierungspartei, die seit 1971 mitregiert, aber grundsätzlich auch in der Regierung stark populistisch auftritt. In Österreich war die Situation der FPÖ 2017 zudem anders als 2024/25, betonen die deutschen und Schweizer Forscher.
"2017 hatte die ÖVP die Wahl gewonnen und schon im Wahlkampf signalisiert, dass sie mit der FPÖ regieren möchte. 2024 war dies umgekehrt: Die FPÖ war Wahlsieger, aber die ÖVP hatte im Wahlkampf angekündigt, dass sie keinen Kanzler Kickl unterstützen möchte. Damit gab es für die FPÖ auch keinen Grund, sich zu mäßigen", so Jan Philipp Thomeczek von der Universität Potsdam.
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