pte20210817003 Medien/Kommunikation, Medizin/Wellness

Phubbing deutet auf psychische Probleme hin

Viele starren laut Forschern der University of Georgia in Gesellschaft permanent auf ihr Handy


"Phubbing": Das ersetzt immer öfter Gespräche (Foto: antureaddict/pixabay.com)

Athens (pte003/17.08.2021/06:10)

Das Ignorieren von Freunden durch anhaltendes Starren auf das Display seines Smartphones ist die Folge von psychische Problemen wie Depressionen und Angstzuständeh. Das haben Forscher der University of Georgia https://www.uga.edu/ in Athens/USA in einer Studie herausgefunden. Es handelt sich um eine zeitgenössische Form der Unhöflichkeit, die sogar einen Namen hat: Phubbing, das sich aus phone (Telefon) und snubbing (von to snub=brüskieren) zusammensetzt. Dieses Verhalten kann schwerwiegende Folgen für Freundschaften haben.

[b]Neurosen beeinflussen das Phubbing-Verhalten[/b]

„Depressive und sozial ängstliche Menschen ignorieren ihre Freunde häufiger als die, die keine psychischen Probleme haben", so Juhyung Sun, Hauptautorin der Studie, die ihren Master-Abschluss in Kommunikationswissenschaften gemacht hat. Auch Persönlichkeitsmerkmale wie Neurosen beeinflussten das Phubbing-Verhalten.

„Ich habe beobachtet, dass so viele Menschen ihre Telefone benutzen, während sie mit ihren Freunden im Café sitzen, zu jeder Tageszeit, unabhängig von der Art der Beziehung", sagte Sun, derzeit Doktorandin an der University of Oklahoma https://www.ou.edu/ in Norman/USA. Zuerst brachte sie die Smartphone-Sucht vieler Menschen mit Phubbing in Verbindung und die damit verbundene Gewohnheit, ständig Benachrichtigungen zu lesen, die auf dem Bildschirm erscheinen.

[b]Verträgliche Menschen sind höflicher[/b]

„Die Leute reagieren sehr sensibel auf ihre Benachrichtigungen. Mit jedem Summen oder Geräusch schauen sie bewusst oder unbewusst auf ihre Telefone", so Sun. Ursache sei das breite Anwendungsfeld der Geräte. Sie lieferten Informationen aller Art, vom Wetter bis hin zu aktuellen Nachrichten. Das seien Schlüsselfaktoren für das ständige Starren aufs Display.

Signifikant war, dass Menschen, die verträglich sind, dazu neigen, kooperatives, höfliches und freundliches Verhalten in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen und sozialen Einstellungen zu zeigen und Phubbing vermeiden

Jennifer Samp, Professorin an der Abteilung für Kommunikationsstudien und Suns Beraterin für das Projekt, glaubt, dass Phubbing zu einem noch größeren Problem wird, wenn die Menschen nach dem Abklingen der Corona-Pandemie wieder mehr persönliche Kontakte haben. „Werden vor allem ängstliche Menschen weiterhin ihr Gegenüber ignorieren? Die Zeit wird es zeigen", schloss Samp.

(Ende)
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