pte20220914003 in Forschung

Neues Enteisungsmittel ist 100 Mal besser

Forscher der University of Houston versprechen mehr Sicherheit für Flugzeuge und Stromversorgung


Eisbildung in großen Höhen: Wetterbedingungen schwer zu handhaben (Foto: xmn1335, pixabay.com)
Eisbildung in großen Höhen: Wetterbedingungen schwer zu handhaben (Foto: xmn1335, pixabay.com)

Houston (pte003/14.09.2022/06:10)

Maschinenbauingenieure der University of Houston http://uh.edu haben ein Spray für Flugzeuge entwickelt, das die Bildung von Eis während des Fluges 100 Mal besser verhindert als bisher eingesetzte Mittel. Der US-Flugzeugbauer Boeing http://boeing.com hat das Mittel bei Regen und so niedrigen Temperaturen getestet, dass sich eigentlich Eis hätte ablagern müssen. Tat es aber nicht - ein Erfolg für die Forscher.

"Bruchkontrolliertes Material"

Das Prinzip des neuen "bruchkontrollierten Materials" liegt in der Tatsache, dass zur Ablösung eines externen festen Objekts von einer Oberfläche (wie Eis von einem Flugzeugflügel) Kraft aufgewendet werden muss, die unweigerlich zur Bildung einiger Risse an der Grenzfläche führt. Diese Risse oder Brüche wachsen bis zur vollständigen Loslösung des Objekts von der Oberfläche.

"Wir haben ein neues Konzept entwickelt, bei dem man durch Materialdesign die Rissbildung und das Wachstum deutlich beschleunigen und externe Objekte einfach von der Oberfläche entfernen kann. Eis haftet nicht an diesen Materialien", unterstreicht Mitentwickler Hadi Ghasemi.

Vereisung löst Abstürze aus

Von 1990 bis 2000 waren zwölf Prozent aller wetterbedingten Flugzeugkatastrophen auf Vereisung zurückzuführen. In der Energiewirtschaft kann die Vereisung zum Zusammenbruch von Hochspannungsmasten und zum Überschlag von Isolatoren führen. Die Folgen sind großflächige Stromausfälle wie am 1. Adventswochenende 2005 im deutschen Münsterland und in Teilen der Niederlande. Eisbildung auf Windkraftanlagen kann zum Rückgang der Stromerzeugung um 80 Prozent führen, der durch sein neues Beschichtungsmaterial verhindert werden könnte, heißt es.

Um Vereisung zu verhindern, haben Wissenschaftler in der Vergangenheit bereits zahlreiche Beschichtungen entwickelt, an denen Eis nicht haftet, doch sie halten nicht lange. "Die größte Herausforderung besteht darin, Materialien zu entwickeln, an denen Eis nicht haftet und die eine lange Lebensdauer haben", verdeutlicht Ghasemi die Problematik. Sein neues Material biete beides.

(Ende)
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