pts20030321010 Umwelt/Energie, Kultur/Lifestyle

Neptun-Preise für Wasserprojekte in Österreich vergeben

39.000 Euro Preisgeld gehen an die SiegerInnen


Wien (pts010/21.03.2003/09:13) 3.778 Einreichungen sind für den Neptun Wasserpreis im Internationalen Jahr des Wassers eingelangt. 39.000 Euro Preisgeld gehen an die SiegerInnen. Dazu zählen Einzelpersonen ebenso wie Schulklassen, Gemeinden, Universitäten, KünstlerInnen, TechnikerInnen und große Unternehmen.

Die Bundesminister Pröll und Bartenstein, die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) und der Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV) wollen das Bewusstsein für einen sorgsamen und innovativen Umgang mit dem Naturelement Wasser fördern. Vergeben wurden Preise in vier Kategorien. Ideelle und finanzielle Unterstützung gab es durch Teekanne Österreich (Kategorie WasserSCHUTZ), evn wasser (WasserTECHNIK) und die Kommunalkredit Austria AG (WasserKREATIV). Prämiert wurden zusammen mit den Landesregierungen auch die besten Wasserfotos (WasserBILD).

Zahlreiche interessante Ideen beinhalten die 28 Projekte im WasserSCHUTZ. Gewonnen hat das "Gewässerleitbild Mariatroster Bach" des Naturschutzbundes Steiermark mit 3.000 Euro Preisgeld. Der Mariatroster Bach in der Nähe von Graz wird wieder weitgehend in seinen ursprünglichen Zustand gebracht. Fisch-, und Krebsarten werden wieder angesiedlt., Biotope vergrößert und Exkursionen dazu angeboten.
Den zweiten Platz teilen sich die Volksschule Neuhofen/Ybbs mit ihrem Projekt "Flusswege" und die Marktgemeinde Gramastetten mit "Wasser der Hügel" (jeweils 1.000 Euro). Angeregt durch das Hochwasser im August 2002 bauten die Kinder der 4b mit Lehrerin Monika Öllinger in Kleingruppen regulierte wie natürliche Flussmodelle. Beim Experimentieren konnten sie erkennen, wie sich unterschiedliche Flussverläufe auf Fließgeschwindigkeit, unmittelbare Umgebung und Ökologie auswirken. "Wasser der Hügel" steht für einen neuen Wanderweg, der von Gramastetten nach Linz verläuft. Die Route wurde so angelegt, dass man quer zur Fließrichtung ober- und unterirdischer Gewässerströme aus dem Mühlviertel marschiert. Der Weg ist prädestiniert für die Darstellung der vielseitigen Eigenschaften des Wassers und der umgebenden Landschaft, die durch dieses Projekt gleichzeitig geschützt und erhalten werden soll.

Österreichs WasserTECHNIK war insgesamt mit 22 Projekten vertreten. Sieger ist mit 2.500 Euro das Projekt ZERMEG der Firma Heuberger aus Graz. Abläufe und Verfahren in der Galvanisierung (Beschichtung von Metall) wurden so umgestellt, dass 90% des Wassers und 50% der eingesetzten Chemie eingespart werden konnten. Dadurch bleiben der Firma pro Jahr 45.000 Euro mehr in der Kasse, bei einem Investment von 200.000 Euro. Dieses Know-how bietet das Unternehmen nun via Consulting international an.
Mit dem Projekt "Kommunales Abwasser wird Trinkwasser" ist die VA TECH WABAG auf dem zweiten Platz. Eine Anlage, die alle modernen Verfahren der Wasserreinigung kombiniert, kann in ariden Gebieten aus Abwasser vollwertiges Trinkwasser herstellen. Das Pilotprojekt in Nambia läuft erfolgreich.
Mit einer neuen Apparatur zur Trinkwassereinsparung machte Franz Reiterer aus Niederösterreich aufmerksam. Thermische Ablaufsicherungen bei Heizanlagen müssen so gebaut sein, dass sie bei Überdruck ablaufen können. Das geschieht aber oft auch unbemerkt und verursacht Kosten und Schäden. Reiterer hat einen Anzeiger entwickelt, der bei Wasserverlust Alarm schlägt. 1 Million Liter Trinkwasser könnten damit allein in Niederösterreich eingespart werden.

Künstler(innen) und Kunstinteressierte aus Europa präsentierten 69 WasserKREATIV-Projekte. Schwimmende Brücken und duschende Opernsänger aus besonderer Perspektive erfreuten die Jury. Insgesamt 7 Nominierungen gab es in dieser Kategorie. "Soap" von Christoph Brech aus München lässt den Zuschauer aufhorchen und hinschauen. Ein duschender Opernsänger. Eine eingebaute Minikamera in der Seife gibt ungewohnte Detailansichten eines Männer-Körpers zum Besten (nicht die des Opernsängers, sondern die eines Doubles) daneben ein Gemisch aus Wasserplätschern und der Arie des Sarastro aus Mozarts Zauberflöte - ein Kunstvergnügen der besonderen Art. Beim Neptun Wasserpreis landete dieses Projekt auf dem dritten Platz.
Den ersten Platz in der Kunstkategorie teilen sich ex aequo die Projekte "Ponton" von der TU-Wien und der inszenierte Dokumentarfilm "4 min 3 sec" mit jeweils 2.000 Euro Preisgeld: Ein Uni-Team der TU Wien sammelte "Müll" und baute daraus eine Brücke der besonderen Art: 48 gelbe Getränkekisten wurden mit 1,5 Liter PET-Flaschen befüllt. Diese Kisten besitzen so hervorragende Schwimmqualitäten. Mit transparenten Kabelbindern wurden die Kisten miteinander verbunden. Damit wurde in der bestehenden Fuge im Bereich der alten Kaiserbadschleuse in Wien ein gelber Ponton errichtet - allerdings nur am 24.05.02 von 14.00 - 16.00 Uhr. Der gelbe Schriftzug Ponton erinnert bleibend daran.
"4 min 3 sec", von Carolin Schmitz aus Berlin ist ein Film über Pneumotaucher, der wunderschöne Bilder zeigt und ein aufregendes Spiel mit der Zeit beinhaltet: Der Taucher lässt sich im Training über vier Minuten und drei Sekunden auf wundersame Weise treiben. Die Kamera filmt von oben, unter Wasser oder von der Seite. Beim Luftaufpumpen vor dem Untertauchen und beim Luftholen nach dem Auftauchen steht dem Taucher ein Wächter zur Seite, der dessen Puls kontrolliert. Das Besondere an dem Film ist, dass er Stimmungen und Gefühle beim Zuseher erzeugt: Sehnsüchte, die Grenzen des Körpers zu überwinden, schwerelos zu sein und unendliche Ruhe zu spüren. Aber auch die bedrohliche Dimension des Naturelements Wasser kommt zur Geltung.
Zum ersten Mal wurde heuer das beste WasserBILD Österreichs gekürt. Aus den 3.660 Fotos hatten die Bundesländer bereits eine Vorauswahl getroffen. Österreichweit teilen sich nun 3 Personen den 2. Platz mit je 500 Euro: Brigitte Kienberger aus St. Gilgen in Salzburg mit einer Aufnahme, die das Tropfenspiel auf einer Regenschirmkante zeigt; Gerhard Radlinger, der eine im Wassertropfen gespiegelte Kirche eingefangen hat - und auch noch das Orginal dazu im Bild zeigt; Richard Reisinger aus Oberösterreich punktet mit einer ironischen Aufarbeitung des Hochwassers: ein Kind in Mauthausen stapft durch die Schlammfluten. Das Verkehrsschild "Wohnstraße" ragt aus dem Wasser und ermahnt zu "Schritttempo".

Österreichs bestes WasserBILD kommt jedoch aus dem Burgenland. Der 17-jährige Gerhard Balaskovics aus Neutal hat seine 12-jährige Schwester im Freibad beim impulsiven Sprung aus dem Wasser "geknipst". Das lange Haar wirft dabei einen Wasserwirbel, der einer Spiralgalaxie gleicht. Der Jury war dieser einzigartige "Schnappschuss" im Amateurformat 9x13cm, der mit purer Ästhetik und Eleganz punktet, 1.500 Euro wert.

(Ende)
Aussender: Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW)
Ansprechpartner: Mag. Franz Tragner, Pro&Co
E-Mail: neptun@proco.co.at
|