Online-Unterricht für indische Kinder ein Traum
Jahreseinkommen bei 1.100 Euro - Im Süden des Landes gibt es kaum Zugang zum Internet
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Präsenzunterricht: ist in Indien wegen Corona nicht mehr möglich (Foto: cry.org) |
Neu Delhi (pte004/21.08.2020/06:10) 94 Prozent der Kinder in vier südindischen Bundesstaaten haben keinen Zugang zu Smartphones und Computern, die sie für den Online-Unterricht benötigen. Die von der Kinderrechtsorganisation CRY http://cry.org durchgeführte Studie hat 5.987 Kinder in Karnataka, Tamil Nadu, Andhra Pradesh und Telangana erfasst. "Da die Schulen aufgrund der COVID-19-Pandemie geschlossen sind und die Mobilität eingeschränkt ist, wollte CRY das Potenzial für eine Online-Ausbildung erkunden", heißt es.
Smartphone oft ein Luxusartikel
Dass die Verbreitung moderner Medien so niedrig ist, liegt nicht zuletzt am Einkommen der Familien. 95 Prozent haben pro Jahr weniger als umgerechnet 1.100 Euro zur Verfügung. Da ist ein Smartphone glatter Luxus. Während sechs Prozent der befragten Kinder ein Smartphone besitzen, haben 29 weitere Prozent gelegentlich die Möglichkeit, das Handy eines Familienmitglieds zu nutzen. 55 Prozent dieser Kinder haben diese Möglichkeit allerdings nur an allenfalls drei Tagen pro Woche. 77 Prozent dieser Kinder haben pro Tag weniger als zwei Stunden Zugang zu einem Smartphone.
Karthik Narayanan, Regionaldirektor von CRY South, warnt, dass diese Kinder so wenig Bildungschancen haben wie nie zuvor. "Bildung ist der Schlüsselfaktor, um Kinder zu schützen", so Narayanan. Der Schulbesuch schärfe nicht nur den Geist eines Kindes, sondern verschaffe ihm auch die Möglichkeit, Kinderarbeit zu entgehen und noch als Kinder verheiratet zu werden. Es tue sich hier ein Teufelskreis auf. Konventionelle Bildung werde schwieriger und Online-Bildung sei für sie kaum zugänglich. Die durch COVID-19 im März ausgelöste landesweite Schließung der Schulen und Hochschulen zwang Schüler und Lehrer zum Ausweichen auf virtuelle Tools. Doch wegen der schwachen Internetdurchdringung sei diese Welt für viele Kinder in ländlichen Gebieten nur ein unerfüllbarer Traum, klagt Narayanan.
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