pte20171103002 in Leben

Moskito-Sound aufnehmen und vor Malaria warnen

Handy-Nutzer schicken Geräusche an mosquitoes_abuzz@stanford.edu


Suche nach Moskitos auf dem Harvard-Campus (Foto: Kurt Hickman, stanford.edu)
Suche nach Moskitos auf dem Harvard-Campus (Foto: Kurt Hickman, stanford.edu)

Stanford (pte002/03.11.2017/06:05) Mithilfe von Handy-Nutzern erstellen Forscher der Stanford University http://stanford.edu eine Weltkarte der Verbreitung von Moskitos. Jeder kann mitmachen, auch Menschen in Regionen, in denen die Plagegeister noch selten sind, etwa in Mitteleuropa. Die Gefahr, dass die Auslöser von Krankheiten wie Malaria und gelbem Fieber auch dort vermehrt auftauchen, ist wegen des Klimawandels groß.

Datenbank mit Moskito-Sound

Benötigt wird lediglich ein Handy, das Geräusche aufnehmen kann. Moskitos erzeugen mit ihren schnell schlagenden Flügeln spezielle Geräusche, die bei verschiedenen Insekten unterschiedlich sind. Ein Forscherteam am Prakash Lab der Universität, das von Manu Prakash geleitet wird, hat eine akustische Datenbank erstellt, in der die Geräusche zahlreicher Moskitoarten gespeichert sind. Jeder, der den Flügelschlag von Moskitos oder vermeintlichen Moskitos aufgenommen hat, kann die Töne an die Stanford-Forscher schicken.

Diese filtern die Hintergrundgeräusche heraus und identifizieren das Insekt. Diejenigen, die den Menschen gefährlich werden können, werden auf einer Landkarte markiert, die via Internet zugänglich ist. Die Experten nennen ihr Projekt "Abuzz". Im Laufe der Zeit entsteht so eine Karte, auf der die Gebiete gekennzeichnet sind, in denen die Gefahr besteht, von den Krankheitsüberträgern gestochen zu werden.

Mit "Shazam" einfach aufnehmen

Die Forscher bevorzugen das wav-Format, akzeptieren aber auch mp3, amr, mp4, aiff, aac, wma und ogg. Die E-Mail-Adresse, an die die akustischen Daten geschickt werden sollen, lautet mosquitoes_abuzz@stanford.edu. Die Datei der User sollte auch die GPS-Koordinaten des Entstehungsorts enthalten. Die Informationen können mit einer App wie "Shazam" aufgenommen werden.

"Wir schaffen das größte weltweite Überwachungssystem für Moskitos. Das erreichen wir mit Geräten, die nahezu jeder in der Welt besitzt", sagt Prakash. Tatsächlich reichen schon einfache Handys aus. Die Datenbank mit den sirrenden Flügelgeräuschen entstand mit einem Gerät aus dem Jahr 2006, das ganze 20 Dollar gekostet hatte.

"Wenn Sie ein Moskito totschlagen, bewahren Sie sich von einer Gefahr", sagt Haripriya Mukundarajan, der zum Prakash-Team gehört. "Wenn Sie das Geräusch jedoch aufnehmen und die Datei an das Abuzz-Projekt schicken, nehmen Sie teil an den Bemühungen, die Gefahren, die von Moskitos ausgehen, für andere zu reduzieren."

In Ranomafana auf der Pazifikinsel Madagaskar fand bereits ein Feldtest mit zehn Freiwilligen statt. Nach einer zehnminütigen Einweisung waren diese Hilfswissenschaftler in der Lage, die Moskitogeräusche korrekt aufzunehmen. Am nächsten Tag lieferten sie 60 Dateien mit einer Gesamtlänge von drei Stunden. Ein Trainingsvideo ist unter http://stanford.io/2zrkUCn abrufbar.



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