Hetze zur Homo-Ehe spaltet Australiens Gesellschaft
Werbefilm der Coalition for Marriage ist drittbeliebtestes YouTube-Video
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Besorgte Mutter: entschieden gegen Homo-Ehe (Foto: youtu.be/KqXLfp2sFHQ) |
Canberra (pte033/31.08.2017/12:30) Die "Sag Nein"-Kampagne der Organisation Coalition for Marriage http://coalitionformarriage.com.au zur Abstimmung über die Homoehe in Australien sorgt für Aufruhr und Wut, findet aber auch Anklang. Auf YouTube ist der Spot das drittmeist abgespielte Video Australiens. In den vergangenen zwei Jahren schaffte es das Thema zweimal nicht bis zur Abstimmung ins Parlament. Eine Parodie des Videos soll den Spot indes als lächerlich bloßstellen. Über sich selbst sagt die Coalition for Marriage: "Wir sind die stille Mehrheit."
Jeder gegen jeden
Der Spot zeigt drei Mütter, die sich um ihre Kinder sorgen. Während auf Twitter und Co die Werbung als "schwachsinnig" abgetan wird, haben andere entschieden, dagegen zu handeln. Das Team des australischen TV-Senders "Channel Ten" hat inzwischen einen Gegenspot gedreht. Auf Facebook hat die Konter-Kampagne http://bit.ly/2gs2U2n bereits über 350.000 Aufrufe. Auf jede Aussage im Anti-Schwulen-Spot wird eine direkte Gegenantwort gegeben. So folgt auf die Klage einer Frau, ihr Kind würde "im siebten Jahr aufgefordert, eine gleichgeschlechtliche Ehe nachzuspielen", eine Mutter mit dem Satz: "War das eine Schulaufführung von 'Brokeback Mountain'? Heath Ledgers Leistung zu überragen, wäre eine anspruchsvolle Aufgabe für jeden."
Die Gegner der Homoehe fühlen sich indes in ihren Ansichten bestätigt. "Umso mehr Licht ihr darauf werft, umso schärfer wird die stille Mehrheit", warnt einer. Das Parodieformat "The Project" von Channel Ten sei "mal wieder dabei, den Leuten das Ja in den Rachen zu zwingen". Andere machen sich hingegen große Sorgen um die Zukunft der Betroffenen. Ein entsetzter Twitter-Nutzer schreibt: "Ich habe mehrere Jahre in einer LGBT-Jungendhilfe gearbeitet, diese 'Kampagne' wird LGBT-Kindern in Australien ernsthaft schaden."
Politischer Dauerbrenner
Laut der die gleichgeschlechtliche Ehe befürwortenden Organisation Australian Marriage Equality http://equalitycampaign.org.au wird diese von 72 Prozent der Australier unterstützt. Trotzdem ist sie derzeit nicht legal. Seit 2015 wurden zwei Gesetzesentwürfe zurückgewiesen. Nun sollen die australischen Bürger direkt in den Diskurs eingebunden werden. Das Australian Bureau of Statistics hält deswegen im September eine Umfrage auf freiwilliger Basis ab. Kommt es dabei zu einem "Ja", wird als nächstes im Parlament in Form eines Gewissensentscheids abgestimmt. Es soll klargestellt werden, dass jeder nach seiner eigenen Überzeugung, und nicht nach der Richtlinie seiner Partei, votiert.
(Ende)
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