pte20170720001 in Leben

Gene sind ausschlaggebend für soziale Entwicklung

Umgebungsfaktoren laut neuer Erhebung nur zur Hälfte entscheidend


DNA-Mensch: Genetik relevant für Bildung (Foto: NeuPaddy, pixabay.com)
DNA-Mensch: Genetik relevant für Bildung (Foto: NeuPaddy, pixabay.com)

London (pte001/20.07.2017/06:00) Nicht nur das Umfeld eines Kindes ist für seine soziale Mobilität wichtig, sondern auch wird diese bereits zu 50 Prozent von den Genen vorbestimmt. Zu diesem Schluss kommen Forscher des King's College http://kcl.ac.uk in ihrer aktuellen Studie. Diese Erkenntnis lässt sich laut den Experten auch auf das erreichbare Bildungsniveau umlegen.

Vier Kategorien

Die Studie ist die erste, die wesentliche Unterschiede in der sozialen Mobilität durch den Einfluss von Genen zeigt. Das könnte ausschlaggebend beim Verringern der Bildungsunterschiede sein. Das Medical Research Council http://mrc.ac.uk hat die Studie, an der 6.000 Zwillingsfamilien teilnahmen, mitfinanziert. Die Forscher entdeckten genetischen Einfluss in vier Kategorien sozialer Mobilität:

Abwärts-mobil: Das sind Kinder, die das Abitur nicht abgeschlossen haben, aber in einer Familie mit einem Elternteil mit Universitätsabschluss aufgewachsen sind. Aufwärts-mobil: Das betrifft Kinder mit Eltern ohne Universitäts-Abschluss, die aber selbst Abitur gemacht haben. Stabil-gebildet bezieht sich auf Kinder, die Abitur abgeschlossen haben und deren Eltern einen Hochschulabschluss vorweisen können. Die letzte Kategorie ist stabil-ungebildet, bei der weder Eltern noch Kinder einen hohen Bildungsstandard haben.

Polygenwerte

Die zweite Variante, mit der die genetischen Einflüsse untersucht wurden, sind die genomweiten Polygenwerte. Diese Methode fokussiert sich auf die DNA-Marker als Faktoren für den Bildungsstand. Kinder mit höheren Polygenwerten absolvierten das Abitur, obwohl sie aus Familien mit niedrigen Bildungsstand kamen. Die höchsten Polygenwerte waren in stabil-gebildeten Familien zu finden. Die starke genetische Komponente ist also offensichtlich.

"Genetische Einflüsse auf soziale Mobilität zu finden, kann auch als Index von Gleichheit anstatt Ungleichheit gesehen werden. Gene können nur dann eine entscheidende Rolle für den Bildungsstand von Kindern spielen, wenn ihre gesellschaftlichen Chancen relativ gleich sind", sagt Sophie von Stumm, Autorin und Dozentin an der Goldsmiths University http://gold.ac.uk .

(Ende)
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