pte20170516010 in Leben

Bienenstiche: Hypo-Therapie fehlen Giftbestandteile

Präparate sind unvollständig - Einfluss auf Behandlungserfolg möglich


"Vorsicht Bienen": Präparate oft unvollständig (Foto: Petra Bork, pixelio.de)

München (pte010/16.05.2017/10:30) Jene Pharmazeutika, die zur Hyposensibilisierung bei Bienenstichallergien eingesetzt werden, enthalten nicht immer alle relevanten Giftbestandteile. Zu diesem Schluss kommen Allergieexperten des Helmholtz Zentrums München http://helmholtz-muenchen.de in Kooperation mit Kollegen der Technischen Universität München (TUM) http://tum.de . Wie sie in "Human Vaccines and Immunotherapeutics" berichten, könnte das möglicherweise einen Einfluss auf den Therapieerfolg haben.

Verbesserungsbedarf

"Allergische Reaktionen gegen Insektengifte sind potenziell lebensbedrohlich und eine der schwerwiegendsten Hypersensitivitätsreaktionen", erklärt Simon Blank, Arbeitsgruppenleiter am Zentrum Allergie und Umwelt, welches vom Helmholtz Zentrum München und der TUM betrieben wird. Bei der Allergen-spezifischen Immuntherapie (Hyposensibilisierung) wird den Patienten das Gift in sehr geringen Dosen unter die Haut gespritzt. Das soll dazu führen, dass sich der Körper daran gewöhnt und eine überschießende Reaktion des Immunsystems im Falle eines Bienenstichs ausbleibt.

Jedoch gibt es laut Blank und seinem Team bei dem Verfahren Verbesserungsbedarf. "Mittlerweile ist bekannt, dass es sich beim Bienengift um einen Cocktail handelt. Darin sind vor allem fünf Komponenten besonders relevant für Allergiker. In unserer aktuellen Untersuchung von kommerziellen Präparaten konnten wir allerdings zeigen, dass diese sogenannten Major-Allergene nicht überall in ausreichender Menge vertreten sind - manche Allergene sind stark unterrepräsentiert", resümiert Blank das aktuelle Forschungsergebnis.

Folgen noch ungeklärt

Während in manchen Präparaten alle Giftkomponenten gleichmäßig vorkamen, waren in anderen bis zu drei der fünf Allergene in zu geringen Mengen vorhanden. Was das für den Therapieerfolg bedeutet, ist offen. "Bisher kann durch Studien nicht belegt werden, wie groß die Bedeutung für die Therapie ist. Da aber rund sechs Prozent der Patienten ausschließlich gegen diese drei Allergene sensibilisiert sind, könnte deren Unterrepräsentation in den Präparaten zumindest für diese Patienten Einfluss auf den Therapieerfolg haben."

(Ende)
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