pte20170309018 in Forschung

Satellit baut sich Antenne im All selbst zusammen

Neues Konzept für "In-Space Manufacturing of Very Large Structures"


Mission im All: Satellit in Erdumlaufbahn (Foto: flickr.com/NOAA Photo Library)
Mission im All: Satellit in Erdumlaufbahn (Foto: flickr.com/NOAA Photo Library)

Leicester (pte018/09.03.2017/11:30) Die britische Ingenieursschmiede Magna Parva http://magnaparva.com hat den ambitionierten Plan vorgestellt, Satelliten zu entwickeln, die sich während ihrer unterschiedlichen Missionen im Weltall zumindest teilweise selbständig zusammenbauen können. Das hinter dieser Idee liegende Konzept nennt sich "In-Space Manufacturing of Very Large Structures" http://inspacemanufacturing.com und sieht vor, dass Satelliten mit einer Grundausstattung wichtiger Rohstoffe losgeschickt werden, auf die sie dann je nach Bedarf zugreifen können, um lange, dünne Strukturen und Bauteile wie etwa Antennen zu produzieren.

Aufwands- und Kostenreduktion

"Wir entwickeln ein patentiertes Herstellungssystem für Satelliten, das die Möglichkeit bieten wird, riesige Karbon-Komposit-3D-Strukturen direkt im Weltraum zu produzieren", heißt es auf der Magna-Parva-Webseite. Dem Unternehmen ist es bereits geglückt, einen ersten Prototypen des neuartigen Systems fertigzustellen und in "Weltall-ähnlichen Bedingungen" in einer firmeneigenen Entwicklungsanlage in Leicester zu testen. "Dieser Test hat das volle Potenzial der Produktion einzelner Bauteile, von Equipment und sogar ganzen Gebäuden aus ausgehärteten und festen Kohlefasermaterialien aufgezeigt", so der Hersteller.

Normalerweise ist es nur mittels eines besonders großen technischen und finanziellen Aufwands möglich, sehr große Bauteile ins All zu transportieren. "Diese Teile brauchen sehr viel Platz und können auf dem Transportweg leicht beschädigt werden. Wenn es nun zum Beispiel möglich wäre, Antennen direkt im Weltraum aus mitgelieferten Rohmaterialien zu produzieren, würde das nicht nur den Aufwand und die Kosten drastisch senken, sondern auch den Satelliten ermöglichen, deutlich größere Antennen zu verwenden", fasst Magna Parva die Vorteile zusammen.

"Kleos Constellation" geplant

Großflächig eingesetzt werden soll das neue Verfahren vor allem in der geplanten "Kleos Constellation" http://kleos.space , einem Geolocation-Netzwerk, das durch die Überwachung von Funksignalen illegale Aktivitäten aufspüren soll. "Organisationen könnten Kleos etwa nutzen, um Untersuchungen zu illegalen Fischereiaktivitäten oder Piraterie durchzuführen", erläutert Andy Bowyer, Leiter von Magna Parva, ein mögliches Anwendungsfeld. In einem anderen Beispiel verweist er aber auch auf die Möglichkeit, über das Satellitensystem Störsender aufzuspüren, die oft von Autodieben verwendet werden, um das Signal des in neueren Autos eingebauten GPS-Trackers zu unterbrechen beziehungsweise zu manipulieren.

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