App "I Protect" alarmiert Hilfe bei Festnahme

News und Standort an Menschenrechtsorganisation übermittelt

In Handschellen: App "I Protect" schreitet ein (Foto: pixelio.de/Rike)

Kairo/Wien (pte017/06.09.2016/13:30) Die App "I Protect" http://ec-rf.org/app verständigt Angehörige und die ägyptische Menschenrechtsorganisation Egyptian Commission for Rights and Freedoms (ECRF), wenn der User gegen seinen Willen festgehalten wird. Die Anwendung ist von der ECRF entwickelt worden. I Protect ist vor allem für Journalisten, Aktivisten und Demonstranten, die Übergriffen von Sicherheitskräften zum Opfer fallen, von Interesse.

Öffentlichkeit schaffen

"Die App hilft, dass über das Thema gesprochen wird, weil die Regierung das Problem negiert", kommentiert Marketing-Experte Bernd Pfeiffer von LimeSoda https://limesoda.com gegenüber pressetext. Ob es in einer reellen Situation wirklich helfe, sei unklar. "Wenn jemand entführt wird, wird der Person zuerst alles abgenommen. Wenn ich trotzdem noch mein Smartphone habe und es benutzen kann, könnte ich wahrscheinlich auch eine SMS verschicken", erklärt Pfeiffer.

Durch Eintippen eines Codes werden drei Nachrichten an Kontakte des Nutzers sowie der genaue Standort in Form einer E-Mail an die ECRF übermittelt. Der Menschenrechtsorganisation zufolge sollen die versendeten Nachrichten binnen der ersten 24 Stunden für eine schnelle Reaktion sorgen. Laut einer aktuellen Erhebung sind in den ersten Monaten von 2015 rund 1.250 Personen in Ägypten spurlos verwunden.

Junge Menschen in Gefahr

Mithilfe von I Protect wird auch verhindert, dass Personen von einer lokalen Polizeistation zu einer größeren Einrichtung überstellt werden, durch die sie noch schwerer auffindbar werden. Vorwiegend betroffen sind junge Menschen, insbesondere Studenten in ägyptischen Großstädten. "Die Anwendung verhindert Isolationshaft oder Entführungen und reduziert damit das Risiko, einer Folter sowie schlechter Behandlung ausgesetzt zu werden", so Mohammed Lotfy, Executive Director der ECRF.

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