pte20160715015 in Leben

Nach Nizza-Terror: Warn-App "SAIP" in der Kritik

Nutzer der Software erst 2,5 Stunden nach dem Anschlag informiert


"SAIP": Warn-App massiv in der Kritik (Foto: play.google.com)

Nizza/Paris (pte015/15.07.2016/11:34) Nach dem neuerlichen Terroranschlag von Nizza, bei dem in der Nacht auf heute, Freitag, nach aktuellem Stand mindestens 84 Personen getötet wurden, darunter zehn Kinder, wird Kritik an der Terror-Warn-App "SAIP" laut. Die zur Fußball-EM Anfang Juni dieses Jahre von der französischen Regierung vorgestellte Anwendung (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20160608016 ), hat die User erst zweieinhalb Stunden nach dem Vorfall gewarnt.

Warnung kam erst gegen 1:35 Uhr

Auch wenn die Idee, Bürger und Touristen im Falle eines Anschlags möglichst schnell und präzise mit Informationen zu versorgen, gut ist, funktioniert das "Système d'alerte et d'information des populations" (SAIP) offensichtlich schlecht. Laut dutzenden Twitter-Nutzern wurden diese erst Stunden später über den Anschlag, gegen 1:35 Uhr, in Nizza in Kenntnis gesetzt. Zu diesem Zeitpunkt war der Attentäter, ein 31-jähriger Franzose tunesischer Herkunft, der mit einem Lkw in eine Menschenmenge raste, bereits von der Polizei erschossen worden.

Dass die App unzuverlässig arbeitet, ist allerdings nichts Neues. Bereits kurz nach ihrer Einführung am 8. Juni häuften sich Meldungen über Fehler. Insbesondere bei der Android-Ausgabe der App soll es immer wieder zu unverhofften Abstürzen gekommen sein. Dass das System Passanten in unmittelbarer Nähe des Anschlagortes gewarnt und über sichere Fluchtwege informiert hat, blieb aufgrund der massiven Zeitverzögerung ein Wunschtraum.

(Ende)
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