pte20160712005 in Leben

App verwaltet Zugriffsrechte von planlosen Usern

Wissenschaftler bauen Handy-Software, die aus Entscheidungen lernt


Datenschutz: User brauchen Hilfe bei Apps (Foto: Martin Bergien, pixelio.de)
Datenschutz: User brauchen Hilfe bei Apps (Foto: Martin Bergien, pixelio.de)

Pittsburgh/Amsterdam (pte005/12.07.2016/06:00) Ein neuer Assistent für Smartphones hilft Nutzern bei ihren Privatsphäre-Einstellungen. Auf diese Weise sollen weniger sicherheitsbewusste Anwender lernen, für Apps immer die richtigen Entscheidungen zu treffen. An der innovativen Software arbeiten derzeit Wissenschaftler der Carnegie Mellon University http://cmu.edu .

Bewusstsein lenken

Die am Ende der Entwicklung stehende Anwendung zielt darauf ab, die Privacy-Einstellungen für Apps so übersichtlich und unkompliziert wie möglich zu organisieren. Die Software ist deshalb dazu in der Lage, die Präferenzen des Nutzers auszuwerten und sie für künftige Installationen direkt vorzuschlagen. Unter Privatsphäre-Einstellungen fallen unter anderem Zugriffsrechte von Apps auf Standort oder Kontaktliste.

"Ich glaube, ein Großteil der App-Nutzer kümmert sich wenig um die Zugriffserlaubnis verschiedener Apps. Möchte man beispielsweise mit einer bestimmten App seine Fotos mit Freunden und Interessierten teilen, führt meistens kein Weg daran vorbei, der App den entsprechenden Zugriff zu erteilen. AGBs werden in der Regel nicht gelesen. Leichtsinnig wird dies, wenn man dadurch unwissentlich einem Dienst verschiedene Rechte eigener Inhalte überträgt", so Medienpsychologe Christian Roth http://spieleforschung.de gegenüber pressetext.

"Vorangegangene Studien haben gezeigt, dass sich die meisten Menschen nicht über die vielen Privatsphäre-Einstellungen ihrer Apps bewusst oder mit der bereits getroffenen Zustimmung nicht mehr zufrieden sind", erklärt CMU-Wissenschaftler Norman Sadeh. Aus diesem Grund sei ein verlässlicher Assistent für die meisten Nutzer sehr hilfreich.

Vorschläge von Vorteil

"Generell gehen wir sehr freizügig mit unseren Daten um, nutzen Social-Media und öffentliche Netzwerke. Wir freuen uns über kostenlose Anwendungen und Spiele, denken aber kaum daran, dass wir als Kunde mit unseren Daten und unserer Aufmerksamkeit zahlen. Es scheint, als seien wir bereits daran gewöhnt, dass Teile der (Werbe-)industrie so handeln. Vielleicht liegt es daran, dass die Bedrohung unserer Datensicherheit und Privatssphäre weitgehend digital und daher für die meisten Menschen unsichtbar ist. Ein anderer Grund ist die Einstellung, man habe nichts zu verbergen", sagt Roth.

In einem ersten Test bestätigten rund 80 Prozent der Probanden die Vorschläge, die ihnen die Anwendung lieferte. Zudem fühlten sich die Nutzer des Assistenten generell sicherer im Umgang mit ihrem Smartphone als andere, die sich noch nicht für die Installation der Software entschieden hatten. "Es gibt auch sehr vorsichtige Nutzer, die auf beliebte Dienste verzichten, da sie mit deren Datenhandhabung nicht einverstanden sind. Es ist wichtig, diesem Thema mehr Achtung zu schenken", resümiert Roth abschließend.

(Ende)
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