Algorithmus gibt Zugverspätungen keine Chance
Anbieter können Ersatzzüge bei Bedarf rechtzeitig in Betrieb nehmen
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Zug: Verspätungen werden früher ersichtlich (Foto: pixelio.de/Rolf Handke) |
Stockholm/Berlin (pte004/15.09.2015/06:10) Der Mathematiker Wilhelm Landerholm hat mit "The Computer Prognosis" einen Algorithmus entwickelt, der Zugverspätungen bereits Stunden vor ihrem Eintreffen vorhersagt. Der Wissenschaftler arbeitet mit dem Vor-Ort-Zugsystem Stockholmstag http://stockholmstag.se in Schweden zusammen. Landerholm zufolge funktioniert dieses Modell ähnlich dem eines Seismografen, der Erdbeben registriert. Verspätet sich ein Zug, berechnet das Programm das Risiko für Verspätungen innerhalb des gesamten Netzwerks.
Alle Daten analysiert
"Derzeit funktioniert die Vorhersage so, dass die Züge über Messpunkte fahren und dabei der Soll-Fahrplan mit dem Ist-Fahrplan abgeglichen wird. Aus diesen und weiteren Daten wird dann eine Prognose für die weitere Fahrt erstellt", erklärt die Deutsche Bahn http://bahn.de gegenüber pressetext. Diese Prognose sei lediglich anfällig, wenn es zwischen den Messpunkten beispielsweise zu einem ungeplanten Halt durch einen technischen Defekt käme. "Dann kann der Zug, der eben noch als pünktlich angezeigt war, plötzlich zehn Minuten verspätet sein", so die Bahn.
Landerholm hat historische Daten herangezogen, um sein Modell zu erstellen. Ähnlich wie ein Seismograf orientiert sich auch dieses Programm an signifikanten Spitzenwerten. Diese werden durch Züge repräsentiert, die erst nach der planmäßigen Ankunftszeit eintreffen. Anschließend wird verglichen, wie sich ähnliche Verspätungen der gleichen Linie in der Vergangenheit auf das gesamte Netzwerk ausgewirkt haben. Auf Basis dieser Daten wird schließlich eine Prognose für die Bahn selbst und letztlich die Reisenden vor Ort erstellt.
Gleichgewicht als Ziel
Verkehrszentralen könnten Ersatzzüge in Umlauf bringen oder Züge aus dem Betrieb nehmen, um für ein Gleichgewicht innerhalb des Systems zu sorgen. Viele Verkehrszentralen analysieren Verspätungen manuell. Im Gegensatz dazu vollzieht dieser Algorithmus die Analyse automatisch und bringt einen Lösungsvorschlag, der übernommen werden kann. "Wir haben ein Vorhersagemodell entwickelt, das große Datenmengen heranzieht, wodurch das gesamte Zugsystem visualisiert wird. Dadurch können Verspätungen schon zwei Stunden im Vorhinein ersichtlich werden", unterstreicht Mikael Lindskog von Stockholmstag abschließend.
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