"Time"-Cover lässt Virtual Reality doof aussehen
Oculus-Rift-Titelbild unterstreicht potenzielles Marketing-Problem
New York (pte011/07.08.2015/11:01) Am 17. August 2015 wird der Oculus-Rift-Gründer Palmer Luckey mit seiner Virtual-Reality-Brille (VR) das "Time"-Cover zieren. Was eigentlich ein echter Erfolg sein sollte, entpuppt sich aber bereits vor dem Erscheinen der Ausgabe eher als PR-Desaster. "Die Coverstory stellt die große Schwäche von VR in die Auslage, das lächerliche Vollgesichtsmasken-Nerdtum", meint beispielsweise "TechCrunch". Denn Luckey sieht auf dem Cover richtig doof aus - und es scheint zweifelhaft, ob das Durchschnittsbürgern VR schmackhaft machen kann. Dafür tobt sich die Online-Community bereits mit Time-Cover-Memes aus.
Ein barfüßiger Geek in mäßig schönen Jeans und Poloshirt, mit einer klobigen Brille und in einer seltsamen Körperhaltung vor einem projizierten Strand: Was Time Mitte des Monats herausbringt, nennen Kritiker schon vorab eines der schlechtesten Cover in der über 90-jährigen Geschichte des Magazins. Auf Twitter grassiert gar schon der übertriebene Witz "TIME hat VR umgebracht". Doch führt das Cover eines der grundlegenden Probleme von VR vor Augen, so "Forbes": Menschen mit VR-Brille sehen eigentlich immer irgendwie doof aus. Spätestens, wenn die Technologie an die breite Masse vermarktet werden soll, ist das ein echtes Hindernis.
Palmer Luckey, Dino-Reiter
Es ist zu hinterfragen, ob Time bei seiner Cover-Wahl nicht ein besonders schlechtes Bild gewählt hat. Immerhin ist nicht nur die Oculus-Brille etwas befremdlich, sondern die gesamte Bildkomposition. Das hat Nutzer schon zu allerlei Bildverarbeitungs-Gags verleitet, die nun in sozialen Medien die Runde machen. Palmer Luckey ist dort unter anderem als Dinosaurier-Reiter, Primaballerina hinter Schoko-Hasen durch einen Kinder-Cartoon hüpfend oder als erster Mensch in Michelangelos "Die Erschaffung Adams" zu sehen - denn wer weiß, was der Mann beim Foto-Shooting wirklich in der virtuellen Welt gesehen hat?
Die Einleitung der Coverstory selbst, "Palmer Lucky ist nicht der typische Nerd...", der eben kein "Dungeons & Dragons" spiele, macht auch nichts besser, kritisiert Forbes. Das dürfte wohl eher zusätzliche Irritationen bei "Nerds" ausgelöst haben. Ob weniger technikaffine Durchschnittsmenschen, die Time lesen, dadurch etwaige Berührungsängste mit VR-Technologie verlieren, darf ebenfalls angezweifelt werden - vor allem, da sich ja erst einmal das Cover mit dem schrägen Geek ins Gehirn brennt.
VR taugt nicht für Druck
Ein Grundproblem, so der Forbes-Kommentar zum Luckey-Cover, sei jedenfalls, dass die Idee der Virtual Reality nicht wirklich in klassischen Medien transportiert werden kann. "Das ist, wie einem Blinden Farbe zu beschreiben." Rechtzeitig zur aktuell laufenden gamescom http://gamescom.de unterstreicht das schon vorab vielverhöhnte Time-Cover somit jedenfalls, dass Bilder von Oculus-Rift-Demos, bei denen Geeks fasziniert in eine klobige Schachtel starren, VR wohl kaum zum Sprung Richtung Massenmarkt helfen dürften.
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