pte20150512003 in Forschung

"Dextrous Blue" bringt Ordnung in Wäschechaos

Unterschiedliche Textilien werden mit Greifarmen voneinander getrennt


Stoffe: Roboter sortiert verschiedene Textilien (Foto: pixelio.de/FotoHiero)
Stoffe: Roboter sortiert verschiedene Textilien (Foto: pixelio.de/FotoHiero)

Glasgow/Klagenfurt am Wörthersee (pte003/12.05.2015/06:10) Schon bald könnte das mühsame Wäschesortieren und Zusammenlegen der Vergangenheit angehören. Der "Dextrous Blue"-Roboter kann die Kleidung nicht nur nach verschiedenen Arten von Textilien differenzieren, sondern auch falten. Dieses Haushalts-Gadget ist von Wissenschaftlern der Glasgow University http://gla.ac.uk entwickelt worden. Die Unterscheidung in verschiedene Stoffe erfolgt durch Hören, Fühlen und Berührung.

Für Haushalt unhandlich

"Das Manipulieren von weichen und flexiblen Materialien wie Textilien ist in der Tat eine herausfordernde Aufgabenstellung. Speziell wirken sich die dynamischen Einflüsse bei der Bewegung des Kleidungsstücks enorm aus und machen damit eine gezielte Positionsänderung schwierig, ohne dabei zum Beispiel Falten entstehen zu lassen", schildert Mathias Brandstötter vom ROBOTICS - Institut für Robotik und Mechatronik der Joanneum Research Forschungsgesellschaft http://joanneum.at gegenüber pressetext.

Eine weitere Herausforderung stellt Brandstötter zufolge die Wahl des Greifers dar: "Denkt man an Alltagskleidung, dann müssen von Seide bis Jeansstoff jegliche Varianten ohne Beschädigung - wie Schmutz und Perforierung - sicher gegriffen werden können", schildert der Experte. Als Haushaltsroboter sei der zweiarmige Dextrous Blue zu unhandlich. "Der Sicherheitsaspekt spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle, um zukünftig derartige Roboter ohne Gefahr im Nahbereich des Menschen betreiben zu können", resümiert er.

Zwei mechanische Arme

An dem Projekt, das von der EU mitfinanziert wird, sind Forscher aus Schottland, Tschechien, Italien und Griechenland beteiligt. Der riesige Roboter ist in etwa 2,4 Meter hoch und verfügt über zwei mechanische blaue Arme, an deren Ende sich jeweils Greifer befinden. Diese dienen zum Sortieren sowie Zusammenlegen. Zwei elektronische Augen in Form von Digitalkameras sind für die optische Beurteilung der Kleidungsstücke zuständig.

"Der schwierigste Aspekt hat darin bestanden, die Dynamik und die Interaktion mit den verschiedenen Arten von Textilien zu verstehen. Dies liegt daran, dass es sich hierbei um keine völlig festen Materialien handelt", schildert Gerardo Aragon von der University of Glasgow. Das Innovative an Dextrous Blue ist laut Aragon der Einsatz von Bildverarbeitungstechnologie sowie die hohe Genauigkeit der Tiefenmessung.

(Ende)
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