pte20131128025 in Leben

Online-Shopper ziehen "gleichrassige" Anbieter vor

Diskriminierende Vorurteile beeinflussen Kaufverhalten im Internet


iPod: Online-Shopper machen oft rassistische Unterschiede (Foto: virginia.edu)
iPod: Online-Shopper machen oft rassistische Unterschiede (Foto: virginia.edu)

Charlottesville/Berlin (pte025/28.11.2013/11:30) Konsumenten kaufen Waren im Internet weniger wahrscheinlich von farbigen als von nichtfarbigen Anbietern und schenken diesen weniger Vertrauen. Zu diesem Ergebnis kommt die University of Virginia http://virginia.edu in einem neuen Experiment, das über die Dauer eines Jahres durchgeführt wurde. "Gleichrassige" Verkäufer wurden bevorzugt.

1.200 Anzeigen auf Craigslist

"Das deutet auf eine rassistische Wahrnehmungsstruktur hin", so Heike Radvan von der Amadeu Antonio Stiftung http://amadeu-antonio-stiftung.de gegenüber pressetext. Die demokratische Gesellschaft sei gefragt, die sich genau ansehen sollte, woher Rassismus kommt und wie dagegen vorzugehen ist. "Schon in der Kindererziehung muss die Gleichwertigkeit der Menschen vermittelt werden", erklärt Radvan.

Getestet wurde die aufgestellte These auf dem US-amerikanischen Anzeigenportal Craigslist http://craigslist.com . Dort schalteten die Forscher in 300 Regionen 1.200 Anzeigen für iPods. Dabei wurde dasselbe Gerät auf Fotos einmal von einer farbigen Hand, einmal von einer nicht-farbigen und nochmals von einer nicht-farbigen Hand, die ein Tattoo aufwies, gehalten.

Weniger Anfragen, kleine Gebote

Farbige Verkäufer erhielten im Vergleich zu ihren nicht-farbigen Kollegen um 13 Prozent weniger Rückmeldungen. Außerdem erhielten sie um 18 Prozent weniger Angebote für den iPod - und waren diese auch noch um zwölf Prozent niedriger als der Betrag, der nicht-farbigen Verkäufern angeboten wurde. Bei nicht-farbigen Tattooträgern wurden ähnliche Ergebnisse festgestellt wie bei farbigen Verkäufern.

Die Käufer legten des Weiteren ein kleineres Maß an Vertrauen an den Tag, wenn sie dachten, der Anbieter des Geräts sei farbig. So nannten sie etwa um 17 Prozent weniger oft ihren Namen. Einer Lieferung per Post statt einer persönlichen Übergabe stimmten 44 Prozent zu, und 56 Prozent äußerten sogar Bedenken wegen Überweisungen über lange Strecken.

(Ende)
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