"Savile-Effekt": Mehr Anzeigen wegen Missbrauchs
Skandal um BBC-Starmoderator schafft Bewusstsein bei Betroffenen
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Underground: Missbrauchsfälle kommen ans Licht (Foto: flickr/André Zehetbauer) |
London (pte016/01.07.2013/12:53) Die Enthüllungen rund um den britischen BBC-Entertainer Jimmy Savile haben in Großbritannien zu einem Anstieg der Anzeigen wegen sexuellen Missbrauchs geführt. Seit der Ausstrahlung der ITV-Dokumentation "The other side of Jimmy Savile" am 3. Oktober 2012 ist gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg von 9,2 Prozent zu verzeichnen.
Länger zurückliegende Fälle
Die Zahlen stammen von einer Umfrage, die BBC Radio 5 in den lokalen Polizeibezirken durchgeführt hat. Den Recherchen zufolge handelt es sich bei einer Reihe der neuen Missbrauchsvorwürfe um länger zurückliegende Fälle. Es ist davon auszugehen, dass die Aufdeckungen und die Medienberichterstattung rund um den verstorbenen BBC-Star Savile Missbrauchsopfer dazu ermutigt haben, ihre Fälle zur Anzeige zu bringen. Es wird bereits vom "Jimmy-Savile-Effekt" gesprochen.
Steve Williams, der Vorsitzende des britischen Polizeiverbands, bestätigt die erhöhte Zahl der Fälle und die größere Bereitschaft zur Anzeige von Missbrauchsfällen durch die Savile-Affäre. Auch im für diesen Fall zuständigen Polizeibezirk West Yorkshire wurde eine Steigerung verzeichnet. Hier soll Savile alleine für zwölf Prozent des gesamten Anstieges verantwortlich sein.
Sex und Mobbing bei der BBC
Nach dem Skandal um Jimmy Savile, der zwischen 1955 und 2009 mindestens 214 Sexualstraftaten begangen hat, sind in den vergangenen Monaten weitere Missbrauchsfälle bei der BBC publik geworden. Ex-Moderator Stuart Hall hat zugegeben, 14 junge Mädchen sexuell belästigt zu haben. Zur Aufdeckung der Missstände der vergangenen sechs Jahre hat die BBC eine hausinterne Untersuchung durchgeführt (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20130506001 ). Das Ergebnis waren 37 Beschwerden wegen sexueller Belästigung sowie Vorfälle von Mobbing und Beschimpfungen in großer Zahl.
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