pte20130521003 in Leben

Paywall: The Sun braucht rund 300.000 Abonnenten

Zeitung muss schrumpfenden Werbeumsatz mit Gebühren abfangen


Murdoch mit Frau: Mogul zieht die Mauer hoch (Foto: flickr/david_shankbone)
Murdoch mit Frau: Mogul zieht die Mauer hoch (Foto: flickr/david_shankbone)

London (pte003/21.05.2013/06:10) Die britische Sun http://sun.co.uk benötigt nach der Einführung einer Bezahlschranke zwischen 250.000 und 340.000 Online-Abonnenten. Mit einer Zahl in dieser Größenordnung sollten die dadurch entstehenden Verluste bei den Werbeeinnahmen sowie die 50 Mio. Pfund (59 Mio. Euro) für die Digitalrechte an der Premier League gedeckt sein, so die Schätzung von Analysten. "Wir haben uns für die Paywall entschieden, da es schlicht unhaltbar ist, dass 2,4 Mio. Menschen 40 Pence für die Sun bezahlen, während sie ein Haufen anderer Leute gratis bekommt", begründet Mike Darcey, Geschäftsführer von News International http://newscorp.com , die Entscheidung.

Vorhang zu am 1. August

Die Sun gehört zum Medienimperium von Rupert Murdoch und ist die Zeitung mit der höchsten Auflage in ganz Großbritannien. Die dortige Medienlandschaft wartet gespannt auf die zukünftige Performance des Blattes, gilt es doch gemeinsam mit der Times und dem Daily Telegraph auf der Insel zu den Vorreitern in Sachen Paid Content. Heruntergelassen wird die Bezahlschranke am 1. August - das Online-Angebot heißt dann "Sun+".

Der Zugang kostet zwei Pfund pro Woche. Das entspricht umgerechnet 2,36 Euro. Via PC, Tablet oder Smartphone-Applikation können Abonnenten dann sieben Tage in der Woche auf alle Inhalte zugreifen. Sobald der Vorhang fällt, werden die gegenwärtig 1,68 Mio. täglichen Unique User drastisch zurückgehen. Als Murdoch bei der Times 2010 die Bezahlschranke einführte, stürzte der Traffic um ganze 90 Prozent ab.

Google und Apple schneiden mit

Die Schätzungen der Analysten variieren. Grund dafür ist die Frage, wie viele Abonnenten sich über die angebotene App den Zugang durch die Paywall verschaffen. Denn dabei streichen Apple und Google rund ein Drittel der Gebühr ein. Das Management der Sun ist jedoch optimistisch, dass sich die große Mehrheit direkt über die Webseite einschreibt.

Mit der Sun entscheidet sich ein weiteres Medium gegen den freien Zugang zu Nachrichten - ganz im Gegenteil zur Daily Mail http://dailymail.co.uk . Noch vor vier Jahren waren Daily Mail und Sun - gemessen am Online-Traffic - noch gleich auf. Doch die Daily Mail hat den Turbo gezündet und ist jetzt mit 110 Mio. Usern pro Monat weit vor der Sun mit 27 Mio.

(Ende)
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