pte20130323003 in Forschung

Kinect sorgt für besseres Hanteltraining

System gibt Feedback für optimales Gewichtestemmen


Hanteltraining: Kinect soll helfen (Foto: Stephanie Hofschlaeger, pixelio.de)
Hanteltraining: Kinect soll helfen (Foto: Stephanie Hofschlaeger, pixelio.de)

Lancaster/Wien (pte003/23.03.2013/06:10) Der Informatiker Eduardo Velloso von der Lancaster University http://lancs.ac.uk setzt auf Microsofts Kinect, um Sportlern ein besseres Hanteltraining zu ermöglichen. Er hat ein System entwickelt, das den Sensor nutzt, um die Bewegung beim Gewichtheben zu verfolgen sowie Feedback zu geben, wie der Nutzer seinen Bewegungsablauf verbessern kann. Das soll helfen, das Training zu optimieren und somit auch das Verletzungsrisiko senken.

"Gerade im Nachwuchsbereich beziehungsweise bei ungeübten Trainierenden kommt es aufgrund fehlerhafter Techniken zu hohen Gelenksbelastungen", erklärt Arnold Baca, Leiter des Zentrums für Sportwissenschaft und Universitätssport der Universität Wien http://zsu-schmelz.univie.ac.at , gegenüber pressetext. "Systeme wie das hier vorgeschlagene können daher von hohem potenziellem Nutzen sein."

Feedback verhindert Fehler

Vellosos System nutzt die Tiefenkamera des Kinect-Sensors, um die Bewegung eines Gewichthebers in drei Dimensionen zu erfassen. Ein LCD-Panel gibt dann in Echtzeit Feedback darüber, ob die Bewegung passt - beispielsweise, ob die Rückenhaltung stimmt und sich der Ellbogen an der richtigen Position befindet. Vor kurzem im Rahmen der Konferenz "Augmented Human" vorgestellten Tests zufolge haben Anfänger mit dieser Hilfestellung beim Seitenheben mit Kurzhanteln 23 Prozent und beim Bizepscurl sogar fast 80 Prozent weniger Fehler gemacht als ohne.

Der erste Prototyp des Systems hat zwar noch Vorprogrammierung erfordert, um Bewegungsabläufe wirklich erkennen zu können, doch gibt es inzwischen eine verbesserte Version, berichtet der New Scientist. "Wir haben ein anderes System entwickelt, das User bei der Bewegung mit einer Kinect-Kamera beobachtet und automatisch ein Modell der Bewegung erstellt", sagt Velloso. Das soll ermöglichen, dass das System praktisch den richtigen Bewegungsablauf von einem Experten lernt und das als Vergleichsgrundlage nutzen kann, um Anfängern zu helfen.

Vorsicht beim Vergleich

Während Baca dem System Potenzial als Hilfestellung für mit Gewichttraining unerfahrene Sportler attestiert, warnt er davor, dass auch die verbesserte Version nicht unbedingt ideal für die Beurteilung ist, ob ein Bewegungsablauf tatsächlich gut oder schlecht war. "Aufgrund von individuellen Unterschieden ist die 'korrekte' Bewegungsausführung eines Experten nicht zwingend die unbedingt anzustrebende", erklärt der Experte. Optimal wäre es also, wenn eine Lösung auch individuelle Eigenheiten eines Nutzers wirklich berücksichtigen könnte.

(Ende)
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