pte20130211015 in Leben

Kinder können gegen Werbung gratis telefonieren

App wandelt Geräte ohne Serviceleistung in Telefon um


Kind: App lässt Kinder gratis telefonieren (Foto: pixelio.de, S. Hofschläger)
Kind: App lässt Kinder gratis telefonieren (Foto: pixelio.de, S. Hofschläger)

San Jose/Zürich (pte015/11.02.2013/12:20) Die kostenlose App "Pinger" http://pinger.com verwandelt iPods und andere Geräte ohne Serviceleistungen in Smartphones und lässt Kinder gratis telefonieren sowie SMS verschicken. Die App weist den Nutzern eine Telefonnummer zu und erlaubt ihnen eine herkömmliche mobile Nutzung, wenn sie sich als Gegenleistung Werbung von Film- und Fernsehproduktionsfirmen wie Paramount oder Universal Studios ansehen. 80 Prozent der User sind im Alter von zwölf und 24 Jahren. Insgesamt wenden acht Mio. aktive User die App an - sie rangiert damit auf dem fünften Platz der meist installierten iOS-Apps. Pinger hat zusätzlich eine Funktion, die das Alter der Nutzer registriert und sie für bestimmte Inhalte nicht befähigt.

Wahlfreiheit ausschlaggebend

"Ich habe bei solch einer App gemischte Gefühle. Die Inhalte, die für Kinder bedenklich sein könnten, können sie sich ohnehin auch im Internet ansehen. Ich habe dabei eine Grundsatzhaltung: Wir haben noch eine minimale Wahlfreiheit, was Werbung betrifft. Wenn diese verschwindet und Werbung zur Manipulation wird, also diese Freiheit schwindet, dann wird es bedenklich", erklärt Markenexperte Stefan Vogler http://markenexperte.ch gegenüber pressetext.

Dass die Altersangabe bei der Registrierung für die App ein gut durchdachter Schritt ist, bezweifelt der Experte jedoch. "Kinder haben noch eine natürliche Ehrlichkeitskomponente, aber diejenigen, die schon älter sind, missachten diese Anforderungen einfacher und sind bezüglich ihres Alters häufig unehrlich", sagt er. Gesetzlich verbotene Inhalte würden über die App dennoch nicht zugelassen werden und andere Inhalte seien ohnehin im offenen Netz sichtbar. Demnach könne den App-Entwicklern kein Vorwurf gemacht werden.

Teure Tarife erhöhen Nutzerzahl

Der hohe Anklang der amerikanischen App kann mit den vergleichsweise teuren Handytarifen in vielen Ländern zusammenhängen. Das Gratis-Telefonieren und SMS-Verschicken kann Vogler zufolge mitunter ein Grund für die hohe Nutzerzahl sein. Vor allem bei Geldfragen, wobei Kinder nur wenig Mittel haben, sei solch ein Produkt attraktiv. "Dieser Faktor spielt eine bedeutende Rolle, ist jedoch nicht das Hauptmerkmal", schließt er ab.

(Ende)
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