Kenia überwacht gefährliche Online-Postings
Monitoring soll eskalierende Gewalt präventiv verhindern
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Monitoring: Kenia filtert gefährliche Kommentare (Foto: pixelio.de, G. Altmann) |
Nairobi/Götzens (pte002/02.02.2013/06:05) Forscher "Umati"-Projekts im iHub-Technologiecenter http://ihub.co.ke in Nairobi kontrollieren Online-Daten aus unterschiedlichen Blogs, Tweets oder anderen Kommentaren, die mit Volksverhetzung assoziiert werden, um bei der bevorstehenden Parlamentswahl in Kenia das zu verhindern, was einst 2007 passiert ist.
Damals wurden nach der Wahl mindestens 1.200 Menschen getötet. Das Online-Projekt überwacht politische Diskussionen und Debatten, wobei die meisten bedenklichen Aussagen auf Facebook und in Blogs gefunden wurden. Die meisten Verfasser sind dabei identifizierbar. Bei "extrem gefährlichen" Aussagen werden die Behörden, wenn nötig, alarmiert.
Erkennen der Relevanz schwierig
"Die Schwierigkeit bei solchen Analysen besteht unter anderem darin, die Relevanz dieser Meldungen sowie die des Verfassers zu erkennen. Demnach können gefährliche Kommentare einerseits von einem harmlosen Schüler, aber auch von einer Person, hinter der die entsprechende Community steckt, verfasst werden", erläutert Social-Media-Experte Günter Jaritz http://social-media-consulting.at im pressetext-Interview.
Die Gefahr bei dieser Monitoring-Vorgangsweise sei, mögliche Aussagen zu unterschätzen oder ernstzunehmende zu übersehen. "Die technischen Möglichkeiten für eine solche Analyse sind gegeben - die Ressource Mensch muss jedoch stark daran beteiligt sein, um über die Relevanz endgültig zu urteilen", so der Experte.
Deeskalationen frühzeitig abbauen
Dass Social Media eine effiziente Möglichkeit darstellt, Gewalt entgegenzusteuern, ist für Jaritz eindeutig. "Social Media ist ein sehr wichtiger Kommunikationskanal über die Jahre geworden. Dort, wo Konflikte ihren Ursprung haben, sollte man ihnen auch entgegenwirken", sagt er. Wesentlich sei jedoch eine Überlegung, wie eine Prävention beziehungsweise Deeskalation über Social Media erreicht werden könne.
"Es ist kein Geheimnis, dass immer mehr Sicherheitsdienste und staatliche Institutionen das Internet durchstöbern, um verschiedene Daten und Personen ausfindig zu machen", sagt der Spezialist. Das würde in Zukunft auch zunehmen. "Wie sie einen Konflikt präventiv und aktiv deeskalieren können, müssen sie jedoch noch verstärkt erarbeiten", schließt Jaritz ab.
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