pte20121220014 in Leben

Werbung neben tragischen Meldungen irritiert User

Kritik an Medien wegen Einschaltungen in Massaker-Berichterstattung


Werbung: falsche Platzierung kann Gemüter erhitzen (Foto: Flickr, ccLast Hero)
Werbung: falsche Platzierung kann Gemüter erhitzen (Foto: Flickr, ccLast Hero)

New York (pte014/20.12.2012/11:31) Im Zusammenhang mit Werbeeinschaltungen im Umfeld der Berichterstattung zur Tragödie an einer Highschool in Newton müssen sich einige US-Online-Medien Kritik gefallen lassen, wie die Bloomberg Businessweek berichtet. Die Netz-Angebote mehrerer großer TV-Stationen spielten Videobeiträge zum Amoklauf aus, die zu Beginn weihnachtliche Werbeclips enthielten, die dann nahtlos in die Berichte über die Gräueltat übergingen. Andere Seiten hatten unpassende Bannerwerbung nicht rechtzeitig entfernt, so dass sie einen unappetitlichen Kontrast zu den betreffenden Artikeln boten.

Schlechter Eindruck

Solche Diskrepanzen zwischen ernster Berichterstattung und seichter Konsumbefeuerung schaden sowohl den Medien als auch den werbetreibenden Unternehmen. Obwohl es vergleichbare Fälle schon in der Vergangenheit gab, wurde bisher keine Lösung für das Problem gefunden. Im Internet ist das Problem vor allem bei Videomaterial größer als etwa im TV, weil ein Moderator, der den starken Kontrast mildern könnte, meist fehlt. Aber auch im Bereich der Bannerwerbung ist die Kontrolle für die Medien oft schwieriger, da sie die Werbung vielleicht gar nicht selber schalten und der Zeitdruck groß ist.

"Das Problem kenne ich schon seit Jahren. Im Zusammenhang mit der großen Tsunami-Katastrophe im Pazifik beispielsweise gab es Kritik an einem Reiseveranstalter, der im Umfeld der Berichterstattung mit dem Lied 'Die perfekte Welle' geworben hat. Solche unpassenden Kampagnen wecken bei den Konsumenten starke negative Emotionen. Das ist für die Werbetreibenden problematisch. Wie die User-Kommentare auf solche verunglückten Einschaltungen immer wieder zeigen, färbt das auch negativ auf die betreffenden Medien ab", sagt Michael Straberger, Präsident des Österreichischen Werberats http://www.werberat.at , gegenüber pressetext.

Technische Lösung

Als Lösung für das Problem käme ein automatisiertes System in Frage, dass Werbeeinschaltungen bei bestimmten Themen verhindert. "Die Medien stellen zwar oft nur den Platz für die Werbung zur Verfügung, es sollte technisch aber trotzdem machbar sein, ein entsprechendes Programm zu entwickeln. Die Beiträge könnten von Software automatisch eingestuft werden, bei Texten etwa über eine Blacklist mit 'verbotenen Wörtern'. So gäbe es eine Kontrollinstanz, die Medien und Werbetreibenden nutzen könnte. Manche Medien verzichten bei Todesmeldungen aus Pietät bereits auf Werbebotschaften", so Straberger.

(Ende)
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