Pirateriekampf: Spanien bündelt Staat und privat
Online-Initiative verspricht effizienteren Urheberrechtsschutz
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Urheberrechte: Spanien macht Druck (Foto: flickr.com, Steve Jurvetson) |
Madrid (pte013/13.12.2012/11:07) Das anhaltende Piraterieproblem zwingt die Content-Industrie zu kreativen Gegenstrategien. Wohin die Reise gehen könnte, zeigt das Beispiel Spaniens. Dort hat sich nun ein neuartiges Bündnis aus staatlichen und privaten Copyright-Verfechtern formiert, um eine gemeinsame Initiative ins Leben zu rufen. Im Kern geht es dabei um den Start einer bislang weltweit einzigartigen Online-Plattform namens "Registro On Line", die es den Urhebern geistigen Eigentums kostenlos ermöglichen soll, ihre Werke einfach und effizient vor Raubkopierern zu schützen. Die Webseite bietet ihren Nutzern hierfür sogar eine gesetzlich verpflichtende Garantie an, die nicht nur in Spanien, sondern auch in den USA gelten soll.
"Aus meiner Sicht ist dise aktuelle Initiative aus Spanien nicht viel mehr als eine PR-Blase", meint Urheberrechtsexperte Matthias Spielkamp http://irights.info im Gespräch mit pressetext. Die Rechtslage für den Urheberrechtsschutz sei zwar natürlich von Land zu Land sehr unterschiedlich. "Prinzipiell gilt aber, dass eine Registrierung alleine noch keinen ausreichenden Schutz vor illegalen Kopien bieten kann. Ich glaube daher nicht, dass diese Plattform ernstzunehmende Auswirkungen auf das Piraterieproblem haben wird", betont Spielkamp. Wenn es um die Klärung bestimmter Rechte geht, könne die Seite aber sehrwohl wichtige Informationen bündeln und anbieten, so der Experte.
Für Einzelpersonen und Unternehmen
"Zum ersten Mal haben sich unterschiedliche Organisationen, die gemeinsam alle verschiedenen Aspekte des Urheberrechtsschutzes abdecken, zusammengetan, um geistiges Eigentum besser schützen zu können", zitiert das US-Blatt "The Hollywood Reporter" Juan Jose Redondo, CEO des spanischen Copyright-Spezialisten Safe Creative http://www.safecreative.org . Die Kompetenz des eigenen Unternehmens im digitalen Bereich werde dabei durch das professionelle Rechtemanagement der Verwertungsgesellschaft Egeda http://www.egeda.es und den rechtlichen Schutz der Registrierungsbehörde Legal Registry and Notary ergänzt. Weitere Unterstützer der Initiative sind unter anderem die spanische Nationalbibliothek und das Spanish Film Institute.
"Die neue Internet-Plattform ist gratis und erlaubt es Einzelpersonen und Unternehmen, ihr geistiges Eigentum online in einer direkten, einfachen und transparenten Art und Weise zu registrieren", so das Versprechen der Initiatoren. Der rechtliche Status, der dadurch für die eingetragenen Werke entsteht, sei derselbe wie der beim Kauf eines Eigenheims. Dass die Aktion bei Künstlern und Rechteverwaltern gut anzukommen scheint, zeigen die ersten Nutzungszahlen. So sollen sich laut Betreibern bereits mehr als 100.000 User auf der Webseite angemeldet haben.
Grassierende Online-Piraterie
Die Copyright-Industrie Spaniens sieht den Start von "Registro On Line" als wichtigen Schritt im Kampf gegen die grassierende Online-Piraterie. Eigenen Angaben zufolge sollen im ersten Halbjahr 2011 bis zu 77 Prozent der digitalen Inhalte, die im Land konsumiert werden und zusammengenommen geschätzte 5,2 Mrd. Euro wert sind, illegal kopiert und verbreitet worden sein.
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