pte20121109025 in Forschung

Intelligente Handschuhe beheizen nur kalte Finger

Nano-Film auf der Innenseite fühlt Temperatur - Preis ist sehr hoch


Hightech-Handschuh: keine kalten Finger (Foto: chavalusa.com)
Hightech-Handschuh: keine kalten Finger (Foto: chavalusa.com)

Wien (pte025/09.11.2012/12:10) Ein neuartiger Hightech-Handschuh mit der Bezeichnung Response-XRT versorgt frierende Hände selektiv an zu kühlen Stellen mit Wärme und sorgt so überall für die optimale Temperatur. Die Handschuhe des Herstellers Chaval http://www.chavalusa.com sind für Wintersport-Einsätze bei extrem tiefen Temperaturen ausgelegt, wie mashable.com berichtet. Die nötige Energie liefert ein Akku, der laut Hersteller auch unter Maximallast für vier bis sechs Stunden halten soll. Anstelle von Drähten wird der Strom über ein Gitter aus flachen Leiterbahnen, die auf einer Temperaturempfindlichen Folie aufgebracht sind, durch den Handschuh geleitet.

Wärme für einzelne Finger

Die Folie, die überall im Handschuh vorhanden ist, wird aus einem speziellen Polymer gefertigt, das temperaturempfindlich ist. Ist etwa lediglich die Temperatur des Daumens unter dem Optimum, wird auch nur dort Strom für die Heizung aufgewendet. Sobald die gewünschte Temperatur erreicht ist, wird die Wärmezufuhr wieder abgestellt. Die Handschuhe sind wasserdicht und sollen selbst bei Temperaturen von minus 30 Grad Celsius noch für warme Finger sorgen. Allerdings nimmt die Akku-Laufzeit bei sehr kalten Temperaturen ab.

Der Preis der Handschuhe wird mit 390 US-Dollar angegeben. Das ist sehr viel Geld für ein Paar Handschuhe. "Beheizbare Handschuhe können unter Umständen nützlich sein, etwa für Menschen, die schon einmal Erfrierungen hatten oder Kinder. Auch in Extremsituationen im Bergsport kann das Sinn machen. Für einen gewöhnlichen Skitag reichen normale Handschuhe normalerweise aus, hier bringt die Heizung lediglich Komfort. Sich nur auf die Technik zu verlassen, wäre gefährlich. Auch mit Heizung sollten Sportler auf der Hut sein", sagt Stefan Winter, Ressortleiter Breitensport und Sicherheitsforschung beim Deutschen Alpenverein http://www.alpenverein.de , gegenüber pressetext.

Wenige Erfrierungen

Mit Kälteschäden ist nicht zu Spaßen, die Opfer haben oft langfristig mit Problemen zu kämpfen. "Unterkühlungen können bei Wind schon im Bereich von plus fünf Grad Celsius auftreten. Erfrierungen beginnen um den Gefrierpunkt", erklärt Winter. Im Breitensport kommt es relativ selten zu Problemen mit Kälteschäden. "Im Bereich Skitouren sind zwischen 0,5 und ein Prozent der Fälle, die uns die Versicherung meldet, Kälteschäden. Im Pistenbereich sind es etwa 0,2 Prozent", sagt Winter.

Trotzdem können beheizte Handschuhe oder auch Skischuhe sinnvoll sein. "Kommt es zu einer Erfrierung besteht die Gefahr gröberer Schäden. Bei extrem tiefen Temperaturen oder langfristigen Touren macht eine Heizung auch für Hobbysportler Sinn. Die Akkulaufzeit sollte für diesen Bereich auch ausreichen", so Winter.

(Ende)
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