pte20121029015 in Leben

Medienbranche hinkt bei Digital-Verkauf hinterher

Musikindustrie hängt laut Studie TV und Print im Web ab


Geoghegan-Quinn: EU-Kommissarin sieht Nachholbedarf (Foto: http://ec.europa.eu)
Geoghegan-Quinn: EU-Kommissarin sieht Nachholbedarf (Foto: http://ec.europa.eu)

Brüssel (pte015/29.10.2012/12:02) Während sich die Distribution von digitalen Inhalten zwischen 2006 und 2010 weltweit verdreifacht und damit den Musikmarkt wesentlich verändert hat, konnten Medien nur sechs Prozent ihres Umsatzes im Web erwirtschaften. Zu diesem Ergebnis kommt das Joint Research Centre (JRC) http://ec.europa.eu/dgs/jrc , eine Forschungsstelle der Europäischen Kommission, in ihrem aktuellen Bericht. Dabei erläutern die Wissenschaftler, wie neue Technologien zu einem effizienteren Vertrieb, zur Erschließung neuer Märkte und zu niedrigeren Kosten für die Verbraucher führen können.

Neue Geschäftsmodelle gefordert

"Die Medien- und Inhalteindustrie sind innovative Branchen und für Europa von großer gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Bedeutung. Unsere Reaktion auf die Herausforderungen der Globalisierung und Digitalisierung wird von zentraler Bedeutung sein. Wir brauchen neue Geschäftsmodelle, die diese Herausforderungen in Chancen verwandeln", sagt EU-Kommissarin Máire Geoghegan-Quinn.

Bereits 30 Prozent der weltweiten Verkäufe von Musik werden im digitalen Bereich getätigt. In anderen Bereichen der Inhalteindustrie läuft der digitale Vertrieb hingegen deutlich langsamer an. Im beobachteten Zeitraum wuchs die gesamte Kommunikations- und Medienbranche weltweit jährlich um 8,4 Prozent, die Inhaltebranche allein wuchs jedoch nur um 4,9 Prozent.

Gewinnsteigerung durch Technologie

Nach Auffassung der Kommission bietet die Digitalisierung der Medien "neue Möglichkeiten zur Rentabilisierung von Investitionen" durch Nutzung neuer Vertriebswege und neuer Geräte. Außerdem werden laut dem JRC-Bericht die Möglichkeiten zur grenzüberschreitenden Verbreitung von Medienprodukten und Inhalten voll genutzt werden müssen, wenn ein größtmögliches Publikum, eine maximale Anzahl von Lesern und ein höchstmöglicher Umsatz erreicht werden sollen.

Die Untersuchung wurde im Rahmen jüngerer Initiativen der Kommission zur Konvergenz und zum vernetzten Fernsehen durchgeführt. Die EU-Kommission fordert gezielte Investitionen in den Kreativsektor und spricht dabei von einem "Innovationskatalysator". Die Kreativwirtschaft ist laut einem Positionspapier dafür prädestiniert, Spillover-Effekte in anderen Branchen anzustoßen und dadurch für Nachfrage nach Unterhaltungselektronik- und Telekommunikationsgeräten zu sorgen: "Kultur und Kreativität üben auch eine unmittelbare Wirkung auf den Tourismus aus und sind Bestandteil der gesamten Wertschöpfungskette anderer Sektoren."

Am Montag und Dienstag werden auf einer Konferenz in Brüssel, die von der EU-Kommission organisiert wird, über 100 internationale Experten aus führenden Unternehmen, Industrieverbänden, Politik und Wissenschaft zu Diskussionen zusammenkommen, um das volle Potenzial dieses Sektors zu erschließen.

(Ende)
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