Generation medialer Analphabeten vorhergesagt
Jugendliche zeigen laut Studie kein Interesse an Nachrichten
![]() |
Fox News: Jugendliche orten "Müll und Lügen" (Foto: flickr.com/bnycastro) |
Texas (pte004/12.09.2012/06:15) Jugendliche haben kein Interesse für Nachrichten und orten "Müll und Lügen" in der Berichterstattung von großen Medienhäusern. Paula Poindexter von der University of Texas http://utexas.edu hat sich für ihr neues Buch "Millenials, News and Social Media" mit der Politikverdrossenheit von Heranwachsenden auseinandergesetzt und kommt zum Schluss, dass die Jugend über aktuelle Ereignisse uninformiert ist und ein Leben abseits der Nachrichtenmedien führt.
"Dürfen Problem nicht ignorieren"
"In Zukunft könnten Nachrichten obsolet sein. Wir dürfen das Problem nicht weiter ignorieren. Die älteren Generationen sterben aus. Wer soll die Vorbildfunktion für die Jugendlichen übernehmen und sie dazu bewegen, sich zu informieren?", fragt sich die Wissenschaftlerin, die über den Vertrauensverlust in den Medien besorgt ist.
Poindexter hat einige Faktoren gefunden, die zu dieser Entwicklung geführt haben. Die meisten Jugendlichen sind mit der Berichterstattung über ihre Altersgruppe nicht zufrieden. Außerdem sind sie der Meinung, dass es nicht wichtig ist, über aktuelle Ereignisse informiert zu sein. Die Forscherin ist überzeugt, dass Nachrichten im Leben der jungen Menschen keine Relevanz haben. "Die Nachrichtensender, Medienschulen und alle Beteiligten, die eine informierte Gesellschaft haben wollen, müssen sich an einer Lösung beteiligen. Es steht uns eine Generation von medialen Analphabeten bevor", warnt Poindexter.
Die Publizistik-Professorin hat sich jetzt dazu entschlossen gegen den Trend anzukämpfen und hat eine Facebook-Seite http://on.fb.me/NmdFNP eingerichtet, auf der sie aktuelle Nachrichten über die junge Generation veröffentlicht. Außerdem will sie bei ihren Vorlesungen auf das Thema hinweisen und ihre Studenten dazu ermutigen, sich auf diesem Themengebiet zu engagieren.
Vertrauen in Medien im Sinkflug
US-Medien leiden seit langem unter einem starken Vertrauensverlust (pressetext berichtete: https://bitly.com ). Das zweite Mal in den vergangenen zehn Jahren ist der Glaubwürdigkeits-Wert von großen Medienhäusern stark gesunken. In Deutschland hingegen konnten sich zumindest Qualitätsblätter behaupten und werden als "vertrauenswürdige Informationsquelle" angesehen.
Viele Experten sind der Meinung, dass der Qualitätsverlust bei Medien für das geringe Vertrauen verantwortlich ist. Fred Turnheim, Präsident des Österreichischen Journalisten Clubs http://www.oejc.at beobachtet, dass sich Medienhäuser immer öfter für die billigere Arbeitskraft entscheiden, anstatt auf Qualität zu setzten. "Es gibt zu wenig Spezialisten und Journalisten mit einer richtigen akademischen Ausbildung. Den Verlust des Vertrauens hat sich die Branche selbst zuzuschreiben", so Turnheim gegenüber pressetext.
(Ende)| Aussender: | pressetext.redaktion |
| Ansprechpartner: | Peter Oslak |
| Tel.: | +43-1-81140-316 |
| E-Mail: | oslak@presstext.com |
| Website: | www.pressetext.com |


