Sex-Skandal um Flirt-App Skout
Vergewaltigungsfälle von Teenagern zwingen Anbieter zur Abschaltung
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Social Web: Minderjährige müssen geschützt werden (Foto: flickr.com/Oleg1975) |
San Francisco (pte022/13.06.2012/13:15) Die Welt der sozialen Online-Kommunikation wird derzeit in den USA von einem handfesten Sex-Skandal erschüttert. Im Zentrum der Aufregung steht dabei die Social-Community-App Skout http://www.skout.com , die sich selbst als "globales Netzwerk zum Kennenlernen neuer Menschen" beschreibt. Laut US-Medienberichten gibt es gleich drei Vergewaltigungsfälle, in denen die selbsternannte Flirt-App von Männern missbraucht worden ist, um den Kontakt zu minderjährigen Nutzern herzustellen. Nach dem Bekanntwerden der Übergriffe sah der Anbieter des Dienstes keine andere Wahl, als den Service für Teenager einzustellen.
"Ich bin zutiefst angewidert von dem, was hier passiert ist", wird Skout-Gründer Christian Wiklund von der New York Times zu den tragischen Ereignissen zitiert. Schon ein einzelner derartiger Vorfall sei eindeutig zu viel. "Wenn man mit drei Fällen konfrontiert ist, wirkt das, als wäre eine Struktur dahinter. Das ist mein schlimmster Albtraum", so Wiklund. Die Flirting-App sei nun in ihrer Version für jüngere User zwischen 13 und 17 Jahren bis auf Weiteres gesperrt.
Jugendschutz verbesserungswürdig
Bei Jugendschützern und Internetexperten hat die aktuelle Aufregung um Skout eine breit angelegte und heftig geführte Debatte über die generelle Sicherheit von sozialen Online-Communitys und -Apps ausgelöst. "Was den Jugendschutz auf Portalen wie Facebook oder Twitter betrifft, gibt es einiges an Verbesserungspotenzial", meint auch Bernhard Jungwirth, Projektkoordinator bei Saferinternet.at http://www.saferinternet.at , gegenüber pressetext. Neben strengeren Standardeinstellungen für Minderjährige und umfangreichen Sicherheitstipps müssten Anbieter vor allem für eine effektive Meldefunktion sorgen, wie sie auch Facebook bereits eingeführt hat (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20100712013/ ).
Strenge Kontrolle
Skout-Gründer Wiklund zufolge verfügt auch die Community-App, die zuletzt mehrere Millionen neue User pro Monat verzeichnet haben soll, über grundsätzlich effektive Schutzmaßnahmen. Neben speziellen Sicherheitseinstellungen, die Eltern vornehmen können, um die Kontakte ihrer Sprösslinge mit Fremden aus dem Web einzuschränken, werden etwa auch Features wie Geo-Lokalisierungsdienste nur unter bestimmten Voraussetzungen und mit reduzierter Standortgenauigkeit angeboten. "Ein Viertel unserer 75 Mitarbeiter überwacht die Aktivitäten der Community, um schädliche Inhalte aufzuspüren und zu entfernen", betont Wiklund.
Dass auch eine noch so strenge Kontrolle offenbar nicht ausreicht, um Sexualstraftätern, die im Social-Media-Bereich agieren, das Handwerk zu legen, hat bereits das Beispiel MySpace gezeigt. Die Online-Community hatte Anfang 2009 bekannt gegeben, insgesamt 90.000 derartige User erfolgreich von der eigenen Seite entfernt zu haben (http://pressetext.com/news/20090204033/ ). Mehr als 8.000 davon sind anschließend einfach zu Facebook gewechselt.
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