pte20120229003 in Forschung

App lässt Sportler vor Untoten fliehen

"Run, Zombies!" soll bei Lauftraining helfen


"Zombies, Run!": Untote spornen Spieler beim Laufen an (Foto: Six to Start)

London/Herzogsdorf (pte003/29.02.2012/06:05) Die Gamification zieht zunehmend in den Alltag ein. Mit der App "Run, Zombies!" http://zombiesrungame.com schickt das Londoner Entwickerteam Six to Start den Spieler auf Lauftraining in eine Welt nach der Zombieapokalypse. Das Spiel soll den Läufer durch die akustische Darstellung einer Untoten-Gefahr zu besserer Leistung anspornen. Mit dieser kann er sich Punkte und Badges verdienen, die er im Strategiepart des Games zum Einsatz bringen kann. Sportpsychologe Gernot Schauer http://koerperseelegeist.at findet das Konzept im pressetext-Interview interessant, weist aber darauf hin, dass auch Apps auf physiologische Gegebenheiten und gesunde Trainingsziele Rücksicht nehmen müssen.

Hörspiel meets GPS

Das düstere Setting ist bekannt. Eine rätselhafte Krankheit hat sich ausgebreitet und verwandelt Menschen in kannibalische, willenlose Kreaturen, die ihren lebenden Mitbürgern ans Fleisch wollen. Der Spieler gehört zu den letzten Überbleibenden und ist per Hubschrauber auf dem Weg in eine der letzten Siedlungen der Erdbevölkerung, wie ihm die Buchautorin Naomi Alderman in Hörbuchform erklärt. Doch auf einmal wird das Fluggerät von einem Unbekannten abgeschossen, der Protagonist überlebt den Crash und sieht sich nunmehr von den untoten Horden verfolgt.

Hier setzt der Laufpart des Programms ein, der dem Spieler über die Kopfhörer des Telefons das Szenario hörbar näher bringt. Während der GPS-Sensor des Telefons Route und Geschwindigkeit überwacht, hört er seine hungrigen Verfolger in der Distanz. Wird er zu langsam, wird das Geröchel der lebenden Toten lauter und gieriger. Dazwischen wird die Geschichte in Form von Radio-Durchsagen fortgesetzt, zwischen denen sich im Hintergrund auch Lieder aus der eigenen Playlist abspielen lassen.

Die im Laufmodus verdienten Punkte und Gegenstände dienen im zweiten Part des Spieles zum Aufbau einer Basis, die den Angriffsversuchen der Zombies standhalten muss. Der Ausbau von Versorgungs- und Verteidigungsanlagen obliegt dabei dem strategischen Geschick des Spielers, dessen Ziel es ist, das Überleben der Bewohner zu sichern.

Physiologische Komponenten wichtig

"Es gibt ähnliche Programme von Garmin oder Polar, die den User mit einem virtuellen Läufer konkurrieren lassen", meint Schauer, der dem Konzept generell durchaus positive Aspekte bescheinigt. "Der eigene Leistungsvergleich bietet gute Akzente und auch Feedback ist wichtig", erklärt er.

Während er die Echtzeitrückmeldung, wie sie in "Zombies, Run!" begrüßt, ist er doch skeptisch ob der Umsetzung. "So ein Tool muss Rücksicht auf physiologische Aspekte nehmen und sollte den Spieler über ein angemessenes Lauftempo im Bereich der optimalen Herzfrequenz halten. Dazu muss sich das Programm aber mit einem entsprechenden Gurt koppeln lassen." Über eine solche Option scheint das Spiel nicht zu verfügen, gemessen werden jedoch Tempo, Distanz und Kalorienverbrauch.

Dass der spielerische Aspekt des Basis-Baus von motivatorischer Bedeutung für den durchschnittlichen Hobby-Leistungssportler ist, bezweifelt Schauer. "Das ist für die meisten nicht mehr als ein unbedeutendes Gimmick", meint er. "Von diesem Teil profitieren nur jene, die generell eine Affinität für Spiele-Apps aufweisen."

"Zombies, Run!" liegt aktuell in einer Version für iOS vor, die im iTunes-Store 5,99 Euro kostet. Eine Ausgabe für Android soll noch im Laufe des Frühjahrs folgen. Geplant ist auch eine Vernetzungsmöglichkeit mit der populären Laufsport-App "RunKeeper".



(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Georg Pichler
Tel.: +43-1-81140-303
E-Mail: pichler@pressetext.at
Website: www.pressetext.com
|