Kontroverse H5N1-Studien weiter unter Verschluss
Angst vor Missbrauch durch Terroristen verhindert Veröffentlichung
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Unterlagen: heikle Informationen bleiben geheim (Foto: pixelio.de, berlin-pics) |
Genf (pte007/20.02.2012/10:00) Experten haben die Entscheidung darüber verschoben, ob kontrovers diskutierte Studien zum H5N1-Virus publiziert werden sollten. Ziel der Gespräche mit der Weltgesundheitsorganisation http://who.int war es herauszufinden, ob die Studienergebnisse veröffentlicht werden können und gleichzeitig ein Schutz gegen den Missbrauch durch Bioterroristen gegeben ist. Es seien jedoch weitere Gespräche notwendig, um zu entscheiden, ob eine vollständige Veröffentlichung möglich wäre.
Heikle Ergebnisse redigieren
Eines der beiden Fachmagazine, Nature http://nature.com , hat bereits zugesagt, auf die Beendigung der Gespräche zu warten. Bei der Diskussion geht es um zwei Forschungsarbeiten. Eine hätte Ende vergangenen Jahres in Science http://sciencemag.org , die andere in Nature veröffentlicht werden sollen (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20111221012 ).
Die Studien zeigen, dass H5N1 relativ leicht in Formen mutieren kann, die sich rasch in der Bevölkerung verbreiten. Diese Studien veranlassten das US National Security Advisory Board for Biotechnology (NSABB) http://oba.od.nih.gov dazu, beide Journale zu ersuchen, heikle Teile der Ergebnisse zu redigieren. Das NSABB geht davon aus, dass diese Forschungsergebnisse von Terroristen missbraucht werden könnte.
Kein Ergebnis in Genf gefunden
Im Zentrum der Diskussion steht die Frage, ob Wissenschaftler alle ihre Forschungsergebnisse offen publizieren sollten oder ob manche Ergebnisse so heikel sind, dass sie nur einer sorgfältig ausgewählten Öffentlichkeit zugänglich sein sollten. Bei den Gesprächen in Genf wurde jedoch keine Antwort auf diese Frage gefunden.
Den Forschern nach besteht der beste Weg zur Bekämpfung einer Pandemie darin, zu verstehen, wie das Virus mutieren kann. Nur durch die Veröffentlichung ihrer Forschungsergebnisse in Fachmagazinen ist ein Fortschritt in diesem Bereich möglich. Dieser Auffassung widersprechen Sicherheitsexperten, die argumentieren, dass zu viel öffentlich zugängliche Information neue Waffen für Terroristen möglich machen können.
Zudem fürchten die Wissenschaftler, dass jede Art von Zensur einen Präzedenzfall der Kontrolle der Regierung darstellen würde. Weitere Gespräche werden in einigen Monaten stattfinden, berichtet die BBC. An den Gesprächen nahmen 22 Wissenschaftler und Vertreter der Fachmagazine teil. Sie einigten sich darauf, dass eine teilweise Veröffentlichung der Forschungsergebnisse nicht sinnvoll wäre.
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