pte20120110022 in Leben

Bewerbungsfrist für neue Top Level Domains startet

Viele Unternehmen spekulieren auf Erfolg einzelner Endungen


Adresseingabe: künftig mehr Möglichkeiten (Foto: pixelio.de, Angela Parszyk)
Adresseingabe: künftig mehr Möglichkeiten (Foto: pixelio.de, Angela Parszyk)

Wien (pte022/10.01.2012/11:52) Ab Donnerstag, den 12. Januar, können sich Firmen und Organisationen um neue Top Level Domains (TLD) bewerben. Die gemeinnützige Organisation Internet Corporation for Assigned Names (ICANN) http://icann.org entscheidet dann, wer den Zuschlag erhält. Inhaber von Markenrechten werden bei der Vergabe bevorzugt behandelt. Obwohl die Bewerbung kosten- und zeitintensiv ist, versuchen viele Unternehmer, sich eine TLD zu sichern, um vom möglichen Erfolg zu profitieren. "Auch in Österreich gibt es Interesse an der Registrierung von TLDs wie '.reise' oder '.versicherung'. Es werden sich aber lediglich ein paar neue TLDs durchsetzen", sagt nic.at-Geschäftsführer Richard Wein http://nic.at gegenüber pressetext.

Hohe Kosten

Potenzielle Bewerber für TLDs brauchen tiefe Taschen und viel Geduld. Alleine die zu berappenden Gebühren belaufen sich auf 185.000 Dollar. "Insgesamt ist mit Kosten von etwa einer halben Mio. Euro zu rechnen. Allein die Erstellung der 200 bis 300-seitigen Bewerbungsunterlagen ist viel Arbeit. Auch die technische Infrastruktur zum Betrieb der TLD muss gewährleistet werden", erklärt Wein. Das wird Firmen, die ihre Markenrechte bedroht sehen, kaum abschrecken. "Große Konzerne werden eine TLD mit ihrem Namen anmelden, um Missbrauch vorzubeugen", so Wein.

Ob eine Firma die Rechte an ihrer Namens-TLD erhält, ist nicht sicher. "Diverse Instrumente sollen dafür sorgen, dass Markenrechte geschützt werden. Dadurch beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass BMW die Rechte an '.bmw' erhält über 90 Prozent", sagt Wein.
Für Spekulanten sind die neuen TLDs ebenfalls interessant, wie das Wall Street Journal berichtet. In den USA wurden schon reihenweise Unternehmen gegründet, die sich spezielle TLDs wie '.shop' oder '.wine' sichern wollen. Bei entsprechender Nachfrage können die Inhaber viel Geld mit dem Verkauf von Seiten unter ihrer TLD verdienen.

Keine Massenabwanderung

Das Risiko ist allerdings beträchtlich. "Aus der letzten Gruppe von TLDs, die freigeschaltet wurde, sind einige komplett untergegangen. '.info' war allerdings sehr erfolgreich", so Wein. Einige US-Unternehmer haben schon Millionen in eine bestimmte TLD investiert. "In Österreich fungiert nic.at zum Beispiel als Technologie-Partner bei der Bewerbung um '.reise' und '.versicherung'. Auch hier stehen teilweise Privatpersonen hinter den Anträgen", sagt Wein. Der Inhaber einer TLD kann über die Vergaberegelungen grob bestimmen, wer sich um eine Domain innerhalb der TLD bewerben darf. So kann beispielsweise festgelegt werden, dass ".bank"-Domains nur an Finanz-Institutionen vergeben werden.

"Die weitaus beliebteste TLD ist '.com' mit nahezu 100 Mio. Domains. Das wird trotz der neuen Konkurrenz für lange Zeit so bleiben. Firmen und Organisationen werden etablierte Seiten, die Teil der Marke sind, nicht einfach aufgeben. Die neuen TLDs sind daher überbewertet. Einen Einbruch bei althergebrachten TLDs wird es nicht geben. Die neuen Domains werden zusätzlich zu den bestehenden akquiriert, um die Sichtbarkeit zu erhöhen", so Wein.

(Ende)
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