pte20111201028 in Forschung

Guido: Mashup-Tool revolutioniert Umgang mit Web-Content

Web-App macht Browser zur Bühne


Guido: Web-App inszeniert Netzinhalte (Foto: Screenshot)
Guido: Web-App inszeniert Netzinhalte (Foto: Screenshot)

Berlin (pte028/01.12.2011/13:58) Das Projekt "Guido" des Berliner Start-ups FarFromHomepage http://farfromhomepage.net soll eine Möglichkeit schaffen, Netzkultur wie auf einer Bühne zu inszenieren. Dazu eröffnet es dem User die Möglichkeit, verschiedensten, multimedialen Web-Content einzubauen und nach Drehbuchprinzip zu präsentieren. Dabei sollen sowohl die Betrachter als auch die Schöpfer des Contents vom "Creative Browsing" profitieren.

Betaversion kann überzeugen

Das von Janosch Asen und Manuel Scheidegger ins Leben gerufene Unternehmen hat nun die geschlossene Betaphase für Guido eröffnet. Möglichst bald, sagt Scheidegger im pressetext-Interview, möchte man den Zugang für die Allgemeinheit öffnen. Er ist als Geschäftsführer für den Bereich Produkt und Kommunikation tätig.

Guido präsentiert sich als gelungenes Mashup-Tool, in das Zugriff und Verwendung verschiedener Quellen einfach möglich ist. Über das Intuitive Interfache lassen sich Bilder, Videos, Sounds und ganze Webseiten einbinden und im Crossover aus Videoeditor und Präsentationssoftware zu einer "Tour" verarbeiten. Bilddateien können von beinahe jeder beliebigen Seite importiert werden, für Musik steht eine Schnittstelle zu SoundCloud zur Verfügung. Bewegte Bilder wiederum liefert YouTube. Nach Auskunft von Scheidegger arbeitet das Start-up jedoch an der Erschließung zahlreicher, neuer Quellen.

Die Handhabe der auf Ruby on Rails, GWT und JavaScript basierenden Web-App ist einfach erlernbar und geht nach wenigen Minuten flott und intuitiv von statten. An manchen Stellen ist jedoch noch erkennbar, dass Guido noch in den Kinderschuhen steckt. Auch die Performance des Tools ist mitunter noch unbefriedigend. Trotzdem ließ sich im Testlauf eine relativ aufwändige "Führung" schnell und unkompliziert umsetzen. Laut Scheidegger ist die Ausführung in allen neueren Browsern ohne zusätzlicher Plugin-Installation möglich.

Führungen schaffen Kontext

"CreativeBrowsing hat den Vorteil, dass man in einer nie dagewesenen Weise spielen kann", erklärt der Unternehmer. "Außerdem steckt in der Idee eine neue Form des Umgangs mit Urheberrecht: CreativeBrowsing kopiert keine Daten und integriert sie in ein neues Format. Jeder Inhalt wird im Browser des Betrachters original angesteuert, seine URL stets angezeigt und der Urheber bekommt seine Page Impression." Dazu kann ein Betrachter seine Tour jederzeit unterbrechen und durch den Klick auf einen der Inhalte deren Ursprung aufrufen und erforschen.

Damit soll auch ein Mehrwert zum Surfen über Suchmaschinen geschaffen werden, erklärt der Erfinder. "Das Web war bisher wie ein langweiliges Museum, in dem Dinge nur herumstehen, aber nicht toll ausgestellt sind. Immer musste man vor die Tür treten, wo der Informationsstand von Google steht, und fragen: Wo ist denn das spannendste Bild? Google teilt uns dann mit, wo wir es finden und wir stehen dann alleine davor. Vielleicht ist es spannend, vielleicht doof, vielleicht verstehen wir es nicht. Dann gehen wir zurück und fragen nach dem nächsten Bild." Durch Guido ergibt sich die Möglichkeit, einen übergreifenden Kontext zu schaffen, so Scheidegger, der darin eine wichtige Ergänzung zu Suchalgorithmen sieht.

Pro-Version kommt als SaaS

Bei FarFromHomepage schmiedet man bereits Monetarisierungspläne für das Web-Tool. Erste Gespräche mit Interessenten laufen bereits. Für Autoren wird Guido frei zugänglich bleiben, für Firmenkunden soll kommendes Jahr eine Pro-Version als Software-as-a-Service angeboten werden. Diese wird die direkte Integration in den eigenen Webauftritt ermöglichen.

Guido soll bereits mit Einschränkungen auf Tablets und Smartphones funktionieren, eine eigene App-Ausgabe befindet sich jedoch bereits in Planung.



(Ende)
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