E-Health: Digitalisierung erreicht Radiologen
Bildgebende Untersuchungen bald von Algorithmen diagnostiziert
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Digitale Röntgenbilder: Radiologenroutine im Umbruch (Foto: pixelio.de/Sturm) |
Wien (pte004/30.11.2011/06:10) Ultraschall- oder Röntgenuntersuchungen werden im Zeitalter von E-Health zunehmend digital. Bisher deuten alle Prognosen darauf, dass E-Health als Sammelbegriff für den Computer- und Interneteinsatz in der Medizin die ärztliche Routinen neu strukturieren wird (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20111006015 ). Welche Änderungen der Trend zur Digitalisierung für die Radiologie bringt, erklärt Alexander Gürtler, Datenexperte bei A1 Telekom http://a1.net , im pressetext-Interview anlässlich einer Conect-Expertenveranstaltung http://conect.at in Wien.
Aufwand sinkt, Speicherbedarf steigt
Der Verzicht auf physische Radiologenbilder zugunsten digitaler bringt mehrere Vorteile: Zunächst fallen die Entwicklungskosten und der Platzbedarf für die Archivierung weg, das Bild steht sofort und auf jedem PC zur Verfügung und kann darüber hinaus beliebig bearbeitet, markiert oder vergrößert werden. Der Patient erspart sich ein zweites Vorbeikommen zum Abholen sowie die Übermittlung an den zuweisenden Arzt, zudem erübrigt sich durch die Speicherung manche doppelte Untersuchung und damit auch deren Strahlenbelastung.
Problemlos ist jedoch auch die digitale Alternative nicht. "Schon heute beträgt der Speicherumfang der MR-, Ultraschall- und CT-Untersuchungen eines Radiologen zwei Terabyte pro Jahr. Zudem werden Backup-Medien datenschutzmäßig meist nicht einwandfrei gelagert", berichtet Gürtler. Für das Problem der Archivierung bieten einige Unternehmen - in Österreich A1 und Siemens - zentrale Langzeitspeicher, die Radiologenbilder bei der Untersuchung automatisch erfassen und für Kosten von knapp über einen Cent pro Megabyte für zehn Jahre aufbewahren. Zugriff darauf erhält je nach Einstellung auch der zuweisende Mediziner.
Zukunft gehört Algorithmen
Der Speicherbedarf in der Medizin wird auch künftig zunehmen, so der Experte, allein schon aufgrund der steigenden Auflösung der Radiologenbilder. Zudem glaubt Gürtler auch an eine Ausweitung des Angebots auf die Zahn- oder Lungenmedizin sowie andere Bereiche mit bildgebender Untersuchung. Einen deutlichen Wandel dürfte jedoch die computergestützte Erfassung der Aufnahmen liefern, bei der Algorithmen Auffälligkeiten im Bild automatisch erkennen, sie kennzeichnen und somit die Diagnose unterstützen. "Diesen Dienst gibt es bereits, allerdings erst auf Universitäten", erklärt der A1-Experte.
Die Möglichkeiten der digitalen Bildgebung reichen jedoch noch deutlich weiter. Teleradiologie ist schon heute für manche Regionen ein Ausweg aus zu geringer Versorgung mit Radiologen, wobei der Hauptvorteil darin besteht, dass Befund und die Diagnose nicht mehr am Ort der bildgebenden Untersuchung stattfinden muss. Ebenfalls eine Maßnahme von E-Health ist die Telekonsultation, bei der mehrere Spezialisten zugleich Untersuchungsergebnisse beurteilen, wodurch die Befundsqualität steigt.
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