Trotz Chaostheorie: Wetter ist berechenbar
100 Prozent zutreffende Prognosen unmöglich - PCs liefern gute Werte
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Wolken und Pfützen: Wettervorhersagen möglich (Foto: pixelio.de/R.Sturm) |
Zürich (pte032/07.09.2011/16:50) Auch wenn sich des Öfteren daran zweifeln lässt, ist das Wetter präzise vorhersagbar. Laut Heini Wernli vom Institut für Atmosphäre und Klima an der ETH Zürich http://ethz.ch werden Wettervorhersagen und Physik nur selten miteinander in Verbindung gebracht. Doch die Vorhersage des Wetters basiert weder auf Erfahrungswissen noch auf Vergleichen mit Wettersituationen der Vergangenheit. Vielmehr ist es eine Anwendung der Physik. Wernli nach ist das Wetter im wahrsten Sinne des Wortes berechenbar.
Chaos in der Atmosphäre
Das Grundproblem, dem sich Atmosphärenphysiker, besser bekannt als Meteorologen, stellen müssen, ist der "Schmetterlingseffekt". Dieser beschreibt die Empfindlichkeit nichtlinearer Systeme, wie die Atmosphäre eines ist, auf winzige Veränderungen in den Anfangswerten. Nur ein kleiner Flügelschlag eines Schmetterlings kann große Auswirkungen in der Atmosphäre haben.
Diese Theorie basiert auf der lorenzschen Chaostheorie, benannt nach dem US-amerikanischen Physiker und Meteorologen Edward Lorenz. Dieser schlussfolgerte, dass die Atmosphäre ein chaotisches System ist, dessen Vorhersagen nur beschränkt möglich sind. Hinzu kommt, dass nicht überall im gleichen Abstand Wetterstationen zur Verfügung stehen. "Es ist uns schlicht unmöglich, jedes einzelne Molekül bei den Berechnungen zu berücksichtigen", erklärt Wernli gegenüber pressetext.
Computer helfen bei der Berechnung
Und doch lässt sich das Wetter berechnen. Dank Computer werden die Wettervorhersagen seit den 80er Jahren sogar immer genauer. Denn statt mit einem bestimmten rechnen die Meteorologen mit mehreren verschiedenen Ausgangswerten. Die sogenannte "Ensemble-Vorhersage" bestimmt die Vorhersage mit der größten Wahrscheinlichkeit und diese ist häufig sehr genau. Heini Wernli: "Die Qualität der Vorhersage wird sich in den nächsten 15 bis 20 Jahren noch weiter verbessern."
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