pte20110827002 in Leben

Zeitschrift 2.0: US-Magazin im Crossmedia-Rausch

Innovatives Experiment verknüpft gedruckte und digitale Inhalte


Magazin-Zukunft: Glamour setzt auf Social Media (Foto: glamour.com)
Magazin-Zukunft: Glamour setzt auf Social Media (Foto: glamour.com)

New York (pte002/27.08.2011/06:00) Die durch die Werbekrise angeschlagene Zeitschriftenbranche sucht mit Hochdruck nach einem brauchbaren Geschäftsmodell für das Internetzeitalter. Wohin die Reise gehen könnte, zeigt ein Blick in die USA. Dort unternimmt die Mode- und Frauenzeitschrift "Glamour" http://www.glamour.com mit ihrer aktuellen September-Ausgabe ein gewagtes Experiment, um wieder mehr Leser anzulocken. Kernpunkt dabei ist ein neuartiger crossmedialer Mix aus Printmagazin und Social-Media-basierter Handy-App, der es Usern ermöglicht, über ihre Smartphones interaktive Zusatzinhalte zu bestimmten Artikeln und Abbildungen abzurufen.

"Auch in Deutschland machen sich die Verlage verstärkt Gedanken über mögliche Geschäftsmodelle für die Zukunft", erklärt Alexander von Reibnitz, Geschäftsführer Digitale Medien und Neue Geschäftsfelder im Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) http://www.vdz.de , im Gespräch mit pressetext. Der von Glamour versuchte Crossmedia-Mix sei eine spannende Angelegenheit, die man auch hierzulande genau im Auge behalten werde. "Etwas Ähnliches ist mir für den deutschen Markt zwar nicht bekannt. Aber auch hier sind die Verlage sehr darum bemüht, die verschiedenen Medienkanäle stärker miteinander zu verbinden", so von Reibnitz.

Community- und App-Hype ausnutzen

"Unser Thema ist Social Networking auf der ganzen Linie", beschreibt Jenny Bowman, Director im Bereich Creative Services bei der US-Ausgabe von Glamour, das Konzept hinter dem innovativen neuen Medienangebot. Im Wesentlichen gehe es dabei vor allem darum, den Hype um soziale Online-Communitys und Handy-Applikationen für die Wiederbelebung von Printinhalten auszunutzen. "Wir wollen eine nahtlose User-Erfahrung für unser Publikum schaffen", betont Bowman.

In der Praxis funktioniert das folgendermaßen: Die Zeitschrift ist mit einer Reihe sogenannter "Social SnapTags" bestückt, die als Facebook- oder Twitter-Logo in einem speziellen Code-Ring erkennbar sind. Um zusätzliche Inhalte wie exklusive Interviews, Videos oder Werbegeschenke freizuschalten, müssen Nutzer nur eine kostenlose App auf ihrem Smartphone installieren und dieses mit der eingebauten Handy-Kamera über den entsprechenden Bereich im Magazin bewegen.

100.000 Interaktionen in erster Woche

Dass die kreative Verschmelzung von gedruckten und digitalen Inhalten bei den Lesern sehr gut ankommt, zeigen die ersten Nutzungszahlen. Wie Glamour-Direktorin Bowman berichtet, sollen Nutzer alleine in der ersten Woche seit der Veröffentlichung der September-Ausgabe am 9. August rund 100.000 Interaktionen durchgeführt haben. "Knapp 25.000 haben bereits innerhalb der ersten 24 Stunden stattgefunden", schildert Bowman. "Auch die Fans unserer Facebook-Seite sind seitdem um fast 18 Prozent auf 385.500 nach oben geklettert."

(Ende)
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